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Internationaler Tag der Familie am 15. Mai 2021

15.05.2021

Familienministerin Heike Werner: „Bedarfsorientierte Sozialplanung macht in der Krise den Unterschied“

Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik lebt knapp die Hälfte der Thüringerinnen und Thüringer in einer Familie oder familiären Form. Das unterstreicht, wie wichtig eine angemessene Anerkennung, Aufmerksamkeit und Unterstützung der Thüringer Familien ist, nicht nur in Zeiten der Pandemie.

Dazu erklärt Familienministerin Heike Werner: „Im zweiten Jahr der Corona Pandemie stehen wir noch immer vor immensen Herausforderungen, die den neuen Familienalltag beherrschen. Erkennbar ist aber auch, dass die Neustrukturierung der Thüringer Familienförderung und die damit verbundene Übertragung der Entscheidungen an die Kommunen bereits jetzt Wirkung zeigen. Denn eine bedarfsorientierte Sozialplanung, die sich mit den relevanten Akteuren vernetzt und Familien beteiligt, macht in der Krise den Unterschied. So konnten wir in den letzten beiden Haushaltsjahren knapp 24,4 Millionen Euro für die regionale Familienförderung zur Verfügung stellen. Zusätzlich haben wir gemeinsam mit dem 2020 neu gegründeten Landesfamilienrat den ersten Landesfamilienförderplan auf den Weg gebracht. Das freut mich enorm und es zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind.“

Der aktuelle Landesfamilienförderplan geht nun in die Umsetzungsphase, zugleich beginnt aber bereits der Prozess der Fortschreibung des Landesfamilienförderplans für die Zeit ab 2023. Einen wesentlichen Beitrag zur Thüringer Familienförderung auf kommunaler Ebene leistet seit 2019 außerdem das Landesprogramm Solidarisches Zusammenleben (LSZ). Unter Einhaltung geprüfter Hygienekonzepte entwickelten beispielsweise die über das Programm geförderten Eltern-Kind-Zentren (ThEKIZ) jeweils eigene Ansätze, um weiter mit Familien in Verbindung zu bleiben. Dafür wurden verstärkt kontaktlose Möglichkeiten, sowohl digital als auch telefonisch, genutzt.

„Familien brauchen Sicherheit in der Krise. Umso wichtiger ist es, dass die über das Landesprogramm geförderten Eltern-Kind-Zentren jetzt ‚Knotenpunkt‘ für Eltern und Familien sind. Es geht darum, kreativ zu werden und gemeinsam die besten Lösungen in dieser Ausnahmesituation zu finden. Die erste Prämisse lautet: in Verbindung bleiben! In schwierigen Lagen, wie wir sie seit Monaten durch die Pandemie erleben, braucht es insbesondere die Initiative der Einrichtungen, aktiv auf die Familien zuzugehen und unterstützend nachzufragen. Aufsuchende Familienarbeit – natürlich unter den geltenden Schutzbedingungen – ist wichtiger denn je“, so Werner weiter.

Neben der Unterstützung von Familien mit Kindern stehen auch die Bedürfnisse älterer Menschen seit Beginn der Pandemie im Fokus. Der Weg zum Impfzentrum wurde beispielsweise immer dann zur Herausforderung, wenn kein eigenes Fahrzeug vorhanden ist und Familienmitglieder oder Nachbarn nicht aushelfen konnten. Mobilität ist gerade in den ländlichen Landkreisen noch immer nicht selbstverständlich. So wurde aus den Mitteln des Landesprogramms zum Beispiel im Landkreis Hildburghausen ein sogenannter „Impfbus“ für die Fahrt ins Impfzentrum zur Verfügung gestellt. Andere Landkreise nutzen Fahrzeuge aus Einrichtungen, wie Familienzentren, die aufgrund der derzeitigen Einschränkungen, ungenutzt blieben.

Dazu die Familienministerin abschließend: „Sozialplanung wirkt bei der Überwindung all dieser Hürden durch die Vernetzung zentraler Akteure vor Ort. Neben den durch das Landesprogramm geförderten Eltern-Kind-Zentren, Seniorenbeiräten und Seniorenbüros sind das auch die Dorfkümmerer, Familienlotsen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mehrgenerationenhäusern etc. Durch die Krise kommen wir nur gemeinsam. Dafür mein ausdrücklicher Dank.“

Hintergrund:

Seit 28 Jahren gibt es den Internationalen Tag der Familie. Er wurde von den Vereinten Nationen 1993 ausgerufen, um auf die besondere Bedeutung von Familie für die Gesellschaft aufmerksam zu machen. Das Motto des diesjährigen Familientages lautet „Mehr Familie – In die Zukunft, fertig, los“. Der Freistaat Thüringen unterstützt seit 2004 den Ausbau und die Netzwerkbildung Lokaler Bündnisse für Familie in Thüringen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind etwa die Vereinbarkeit von Familie, Beruf, Ausbildung, Kindern und Pflege, die Verbesserung der kommunalen Infrastruktur, des Wohnumfeldes, der Lebensqualität oder der Beratung und Unterstützung von Familien.