Start der zweiten Qualifizierungsreihe für AGATHE-Fachkräfte am 1. September

Das Thüringer Sozialministerium beginnt in dieser Woche, die neu hinzugewonnenen Fachkräfte für ihre Aufgabe im Rahmen des Programmes AGATHE „Älter werden in der Gemeinschaft – Thüringer Initiative gegen Einsamkeit“ zu qualifizieren.

Zu den acht Projekten in den Landkreisen Altenburger Land, Nordhausen, dem Kyffhäuserkreis, dem Unstrut-Hainich-Kreis, dem Ilm-Kreis, dem Saale-Orla-Kreis sowie den kreisfreien Städten Erfurt und Jena – die in 2021 alle erfolgreich gestartet sind – konnten in diesem Jahr drei weitere Projektstandorte hinzugewonnen werden. Die neuen Standorte sind in den Landkreisen Sömmerda und Sonneberg und in der kreisfreien Stadt Gera.

Dazu erklärt Sozialministerin Heike Werner: „Ich freue mich sehr, dass das Programm auf ein weiter wachsendes Interesse stößt und mit dem Ausbau weitere Fachkräfte in mehr Regionen Thüringens befähigt werden, einsame und von Isolation betroffene, ältere Menschen in Thüringen zu unterstützen. Wir möchten den Menschen – besonders im Alter – eine bessere gesellschaftliche Teilhabe und ein sozialeres Miteinander ermöglichen.“

Um die besonderen Herausforderungen älterer Menschen angemessen einschätzen und die Aufgabe bewältigen zu können, erhalten die AGATHE-Fachkräfte eine Zusatzqualifikation, welche im Rahmen des Programms vom Land Thüringen finanziert wird. Modular werden unterschiedliche Aspekte der Tätigkeit der Beratung in den Blick genommen. Dazu gehören u.a. Themen wie Gemeinwesen- und Netzwerkarbeit, biologische und psychologische Aspekte des Alterns sowie rechtliche Grundlagen oder das Themenfeld „Sterben und Trauer“.

In diesem Jahr stehen 2,8 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt für die Verstetigung und den Ausbau des Programms AGATHE zur Verfügung. Die Kommunen beteiligen sich anteilig an der Finanzierung.

„Das Programm rückt eine Thematik in den Mittelpunkt, über die nicht gern gesprochen wird. Wer möchte schon von sich behaupten, einsam zu sein? Umso wichtiger ist es, dass wir uns dessen annehmen und unser Engagement bekräftigen. Deshalb muss es unser gemeinsames Ziel sein, AGATHE flächendeckend auf ganz Thüringen auszuweiten, auf alle Landkreise und Städte. Ich hoffe, die Fraktionen des Thüringer Landtags folgen in den Haushaltsberatungen den Vorschlägen, die wir im Rahmen der Planungen für den Landeshaushalt 2023 formuliert haben“, bekräftigt Ministerin Werner abschließend ihren Wunsch nach einem Thüringen für alle Generationen.

Inzwischen haben bereits weitere Kommunen ihr Interesse an einer Umsetzung des Programms für 2023 geäußert. Damit könnte das Programm im kommenden Jahr, unter der Voraussetzung, dass die notwendigen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden, fortgeführt und erweitert werden.

Hintergrund:

Immer mehr ältere Menschen in Thüringen und in ganz Deutschland leben allein. Sie fühlen sich oft einsam und können ihren Alltag mit niemandem teilen. Mit anderen Menschen sprechen sie oft nur beim Einkaufen oder beim Arztbesuch. Das wollen wir in Thüringen verändern. Wir möchten, dass alle Menschen aktiv am Leben teilnehmen und Kontakt zu anderen haben können. Auch ältere Menschen! Deshalb haben wir das Programm AGATHE gestartet.

Mit AGATHE möchten wir erreichen, dass die Gesellschaft auch an die Bedürfnisse von älteren Menschen denkt. Ältere Menschen brauchen Möglichkeiten, wie sie an der Gesellschaft teilhaben können. Für Einsamkeit darf kein Platz sein. Im Programm AGATHE beraten Fachkräfte ältere Menschen, die einsam werden könnten oder schon einsam sind. So erfahren die Menschen von Angeboten, durch die sie am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können.

AGATHE ist in acht Regionen Thüringens in 2021 gestartet. Seit diesem Jahr machen weitere mit. In diesen Regionen wurden bestimmte Gebiete ausgewählt. Menschen über 63 Jahre, die in diesen Gebieten alleine leben, bekommen eine Information über das Programm zugeschickt. Darin steht auch, an welche Fachkräfte sie sich wenden können.

Weitere Informationen zum Programm AGATHE finden Sie unter: www.agathe-thueringen.de

Übersichtskarte der teilnehmenden Projekte (blau):