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Thüringen impft

Impfempfehlungen für Erwachsene (18-59 Jahre)

 
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Auch für Erwachsene sind Impfungen wichtig

Und, fällt Ihnen spontan ein, wo Sie Ihren Impfausweis verstaut haben? Da müssten Sie erst suchen? Damit sind Sie nicht allein. In den „besten Jahren“ denken wir häufig nicht mehr über unseren Impfschutz nach. Dabei sind Impfungen nicht nur für Kinder und Menschen über 60 wichtig. Auch Erwachsene jungen und mittleren Alters können an vermeintlichen „Kinderkrankheiten“ wie Masern oder Keuchhusten erkranken – zum Teil mit besonders schweren Verläufen.

Impfungen sind die wirksamste und sicherste Methode, um sich vor Infektionskrankheiten zu schützen. Dabei lernt Ihr Immunsystem, bestimmte Krankheitserreger abzuwehren. Machen Sie es sich zur Gewohnheit und nehmen Sie Ihren Impfpass mit, wenn Sie das nächste Mal für eine Check-up-Untersuchung zu Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin gehen.

 

 
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Masernschutzgesetz

Seit dem 1. März 2020 gilt das Masernschutzgesetz: Eltern müssen vor der Aufnahme ihres Kindes in eine Gemeinschaftseinrichtung, zum Beispiel Kindergarten oder Schule, nachweisen, dass es die empfohlenen Impfungen gegen Masern erhalten hat.

Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden oder tätig sind und nach 1970 geboren wurden müssen zwei Impfungen gegen Masern oder eine Immunität gegen Masern nachweisen. Dies gilt auch für Personal in medizinischen Einrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete. Mehr Informationen erhalten Sie auf der Seite Masernschutz.

 
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Auf einen Blick

  • Nicht-Impfen gefährdet die Lebensqualität der ganzen Familie.

  • Impfen ist die wirksamste Maßnahme zum Schutz vor Infektionskrankheiten.

  • Impfungen fördern keine Allergien.

 

 
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Empfohlene Impfungen

Auf der Basis jahrelanger wissenschaftlicher Forschung zum Thema „Impfen“ erarbeitet ein unabhängiges Gremium aus Wissenschaftlern und Ärzten (Ständige Impfkommission/STIKO) Empfehlungen, gegen welche Viren und Bakterien Sie sich impfen lassen sollten. Dabei werden der Nutzen und mögliche Nebenwirkungen auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse genau analysiert und abgewogen – sowohl für den Einzelnen als auch für das gesunde Zusammenleben aller.

Ihre gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für die empfohlenen Standardimpfungen. Sie sind privat krankenversichert? Dann fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach. In der Regel werden auch hier die Kosten übernommen.

Einen guten Überblick liefert der Impfkalender der STIKO. Er listet alle nötigen Impfungen, Auffrischungen und den besten Zeitpunkt dafür auf. Fragen Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, welche Impfungen für Sie sinnvoll sind.

 

 
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Kurze Fakten

Hier finden Sie die wichtigsten Fakten zu empfohlenen Impfungen.

Covid-19

Covid-19 wird durch SARS-CoV-2-Viren, sogenannten Coronaviren, ausgelöst. Diese Viren sind sehr ansteckend. Coronaviren werden durch Tröpfchen übertragen, die sich beim Husten, Niesen, Atmen oder Sprechen in der Luft verteilen. Das Tückische daran: Man kann andere anstecken, ohne selbst erkrankt zu sein bzw. bevor bei einem selbst Krankheitssymptome auftreten. Typisch für Covid-19 sind Halsschmerzen, Husten, Fieber, Schnupfen – Symptome, die einer Grippe ähneln. Kopf- und Gliederschmerzen aber auch Übelkeit und Durchfall können auftreten.

Die meisten Betroffenen werden nicht schwer krank. Es kann aber zu Komplikationen kommen. Beispielsweise kann nach überstandener Krankheit eine starke Erschöpfung noch lange anhalten und die Lebensqualität einschränken. Warum Langzeitfolgen bei manchen Menschen auftreten und bei anderen nicht, wird derzeit noch untersucht. Informationen zu aktuellen Erkenntnissen gibt es hier. Auch schwere Krankheitsverläufe sind insbesondere bei Personen mit bestimmten Grundkrankheiten weiterhin möglich.

Die Impfung gegen Covid-19 bleibt für Risikogruppen weiterhin wichtig

Die gute Nachricht ist: Heute tritt SARS-CoV-2 nicht mehr als pandemischer Erreger auf, zudem gibt es deutlich weniger schwere Verläufe und Langzeitfolgen. Die Schlechte: Weil das Virus aber weiterhin zirkuliert, kann es immer wieder zu Ausbrüchen kommen, wenn die Bevölkerung nicht ausreichend dagegen geschützt ist. Das ist für Menschen mit bestimmten Grundkrankheiten gefährlich. Eine Impfung ist deshalb vor allem für diese vulnerable Gruppe aber auch für Menschen, die engen Kontakt mit besonders gefährdeten Personen haben, weiterhin wichtig.


Fakt ist:

  • Die Pandemie ist zwar vorbei aber Coronaviren zirkulieren weiterhin in der Bevölkerung.

  • Man kann andere mit Coronaviren anstecken, ohne selbst erkrankt zu sein.

  • Die Impfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen und Langzeitfolgen.


Die Coronaschutzimpfung schützt zuverlässig

Studien zeigen, dass die Schutzwirkung der Impfung bereits nach einer vollständigen Grundimmunisierung hoch ist und schwere Krankheitsverläufe deutlich reduzieren kann. Der Schutz lässt sich durch eine Auffrischimpfung weiter erhöhen.


Was ist mit Basisimmunität gemeint?

Immun gegen das Coronavirus wird man zum einen durch mehrere Impfungen. Zum anderen aber auch durch Ansteckungen mit dem Virus. Die sogenannte Basisimmunität wird durch mindestens drei Kontakte (Impfung oder Erkrankung) mit dem Virus erreicht. Nach Einschätzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollte, mindestens ein Kontakt durch eine Impfung erfolgen. Dafür ist es aber wichtig, dass ein ausreichender Abstand zwischen den Kontakten liegt.


So wird gegen Covid-19 geimpft

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuell allen Personen ab 18 Jahren den Aufbau einer Basisimmunität. Diese Empfehlung gilt auch für schwangere Frauen.

Für den Aufbau einer Basisimmunität sind mindestens drei Immunisierungen notwendig, wobei zwei davon auch eine gesichert durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion sein können. Mindestens ein „Ereignis“ davon sollte aber Impfung sein. Wenn bisher weder Ansteckungen noch Impfungen stattgefunden haben, empfiehlt die STIKO eine dreimalige Impfung gegen Covid-19.

Machen Sie den Impfcheck und finden Sie heraus, wann eine Impfung für sie ansteht.


Weitere jährliche Auffrischungsimpfungen

Da der Impfschutz mit der Zeit nachlässt, sind jährlicheAuffrischungsimpfung empfohlen für Erwachsene mit einem höheren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sowie Menschen mit engem Kontakt zu gefährdeten Personen. Dazu gehören:

  • Erwachsene mit Grundkrankheiten

  • Erwachsene mit einem höheren beruflichen Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegerischen Versorgung

  • Erwachsene mit engem Kontakt zu Menschen mit Immundefizienz (z.B. Familienangehörige)

Diphterie

„Würgeengel der Kinder“ wurde Diphtherie früher im Volksmund genannt. Mit gutem Grund: Die Infektionskrankheit forderte jahrhundertelang unzählige Kinderleben. Verursacht wird sie von Bakterien, die durch Tröpfcheninfektion oder direkten Körperkontakt übertragen werden. Typische Symptome sind Fieber, starke Halsschmerzen, Unwohlsein, weißlicher Belag im Rachenraum und Atemnot. In schweren Fällen kann es zu Erstickung, Kreislaufversagen, Entzündung des Herzmuskels, Herzversagen und Lähmungen kommen. Und der „Würgeengel“ sucht keineswegs nur Kinder heim, auch Erwachsene sind betroffen. Tödliche Verläufe sind besonders bei Erwachsenen über 40 Jahren sowie bei Kleinkindern häufig. Eine weitere Form, die in Deutschland inzwischen häufiger vorkommt als die klassische Verlaufsform, ist die Wunddiphtherie. Diese zeigt sich als Hautinfektion mit schmierigen Belägen. Sie ist für die Betroffenen meist weniger gefährlich, kann aber auch eine Ansteckungsquelle für eine Rachendiphtherie sein.

Diphtherie ist selten – dank der Impfung

Heute sind die Erkrankungszahlen zum Glück deutlich geringer, denn mittlerweile stehen uns gut verträgliche Impfstoffe zur Verfügung. Trotzdem ist die Gefahr nicht gebannt. Durch den internationalen Reiseverkehr und Migrationsbewegungen kann die Krankheit jederzeit wieder ausbrechen. Lassen Sie sich deshalb von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten, ob bei Ihnen eine Grundimmunisierung oder Auffrischungsimpfung fällig ist, und schützen Sie damit sich und Ihre Nächsten vor der Infektion.


Fakt ist:

  •  Nur dank der hohen Impfquote ist Diphtherie in Deutschland heute so selten.

  •  Sie sollten sich also auch dann impfen lassen, wenn Sie bereits einmal an Diphtherie erkrankt waren. Eine überstandene Diphtherie-Erkrankung schützt nicht sicher vor erneuter Ansteckung.

  •  Diphtherie ist ansteckend. Ihre Impfung trägt zum Schutz von anderen bei.


Die Diphterie-Impfung schützt zuverlässig

Über Jahrhunderte forderte Diphtherie überall auf der Welt unzählige Todesopfer. Erst die Entwicklung des Diphtherie-Serums durch Emil von Behring konnte den Erreger eindämmen. Heute gehört die Impfung zum Standard für Kleinkinder. Auch für Erwachsene wird eine Auffrisch-Impfung dringend empfohlen, da Diphtherie in anderen Ländern noch immer verbreitet ist und jederzeit wieder nach Deutschland eingeschleppt werden kann. Nur solange ein genügend großer Teil der Bevölkerung geimpft ist, werden Ausbrüche verhindert. 

Auch wichtig zu wissen: Auch wer bereits einmal Diphtherie durchgemacht hat, muss geimpft werden, denn die überstandene Krankheit bietet keinen dauerhaften Immunschutz. Der Impfschutz hält ca. zehn Jahren an und sollte dann wieder aufgefrischt werden.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Diphtherie allen Personen,

  • die nicht dagegen geimpft sind,

  • deren Grundimmunisierung nicht vollständig ist oder-

  • deren letzte Impfung der Grundimmunisierung oder die letzte Auffrischimpfung mehr als zehn Jahre zurückliegt.

Die von der STIKO empfohlenen Impfungen werden übrigens von den Krankenkassen übernommen und sind für Sie kostenlos. Noch nicht geimpft? Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob und wann Sie sich gegen Diphtherie impfen lassen sollten.


Bei Auslandsreisen ist eine Impfung besonders wichtig

Auch wenn Diphtherie in den Industrienationen nur noch selten vorkommt, ist die Krankheit in einigen Regionen dieser Welt weiterhin ein Thema. Vor Reisen in Gegenden, in denen die Erkrankung stärker grassiert, wird eine Aktualisierung des Impfschutzes deshalb dringend empfohlen. Lassen Sie Ihren Impfschutz gegen Diphtherie frühzeitig vor ihrer Auslandsreise überprüfen und sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin beraten.

FSME

Zecken sind zähe Überlebenskünstler – und für Menschen leider ziemlich gefährlich. Stechen sie zu, können sie über ihren Speichel zum Beispiel Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) übertragen. FSME bricht nicht bei jeder infizierten Person aus – bei der Mehrheit entwickeln sich nach einem Stich mit einer infizierten Zecke keine Beschwerden. Diese Tatsache darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass FSME bei einem Ausbruch sehr gefährlich werden kann.

FSME verläuft in zwei Phasen: Zunächst treten etwa ein bis zwei Wochen nach dem Stich Symptome auf, die einer Grippe ähneln. Die Beschwerden bessern sich meist vorübergehend wieder, bevor ein Teil der Infizierten neurologische Symptome wie Krämpfe, Kopfschmerzen und Lähmungen entwickelt, meist gepaart mit Übelkeit, extremen Unwohlsein und heftigen Fieberschüben. In diesem Fall sind das Gehirn und die Hirnhäute, in seltenen Fällen auch das Rückenmark, entzündet.


Fakt ist:

  • Nicht jede Infektion mit FSME führt zu Symptomen. Aber: Bricht die Krankheit aus, drohen schwere Komplikationen und Folgeschäden.

  • Große Teile Thüringens, vor allem der Südosten, zählen zu den Risikogebieten, eine Impfung schützt alle die dort leben oder sich häufig dort aufhalten.

  • Der Krankheitsverlauf ist bei Erwachsenen schwerwiegender als bei Kindern. Sie haben häufiger mit schweren Verläufen und Folgeschäden zu kämpfen,

  • Die Krankheit wird fast ausschließlich von Zecken übertragen, in seltenen Einzelfällen ist aber auch eine Ansteckung über Lebensmittel möglich.

  • FSME ist nicht ansteckend, eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.


Die FSME-Impfung schützt zuverlässig

Bei einer FSME-Impfung werden inaktive Viren gespritzt, die sich nicht mehr vermehren können. Untersuchungen zeigen, dass die Impfung sehr zuverlässig schützt: Nach drei Impfungen bietet der Impfstoff einen nahezu hundertprozentigen Schutz vor der Krankheit.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung

  • allen Personen, die sich in FSME-Risiko-Gebieten aufhalten oder dort wohnen und ein erhöhtes Risiko für Zeckenstiche besteht. Ob Sie in einem Risikogebiet leben, können Sie auf der Karte überprüfen.

Auch für Reisen in Risikogebiete außerhalb Deutschlands empfiehlt die STIKO die FSME-Impfung, wenn Aktivitäten in „Zeckengebieten“ (zum Beispiel Campen, Wandern, Angeln) geplant sind. 

Für eine Grundimmunisierung sind drei Teilimpfungen notwendig. Es ist daher sinnvoll bereits frühzeitig mit dem Aufbau der Grundimmunisierung zu beginnen, also in den Wintermonaten, um im Frühjahr geschützt zu sein.


So erfolgt die Impfung:  

  • Je nach Impfstoff (lassen Sie sich durch Ihren Arzt beraten) wird zwei Wochen bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite Impfdosis verabreicht.

  • Nach 5-12 Monaten bzw. 9-12 Monaten erfolgt die dritte Impfung. 

Sollten Sie weiterhin in einem FSME-Risikogebiet sein, wird eine erste Auffrischungsimpfung nach drei Jahren und danach alle fünf Jahre empfohlen. Ab dem Alter von 50 bzw. 60 Jahren sollte die Impfung – abhängig vom Impfstoff – alle drei Jahre aufgefrischt werden.

Die Impfung ist für gefährdete Bevölkerungsgruppen innerhalb Deutschlands in der Regel kostenlos. Am besten fragen Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse nach.

Planen Sie kurzfristig eine Reise in ein FSME-Risikogebiet? Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu dem sogenannten Schnellschema für die FSME-Impfung beraten, das in diesen Fällen durchgeführt werden kann.

 

Gürtelrose

Herpes Zoster, auch Gürtelrose genannt, wird wie Windpocken durch Varizella-Zoster-Viren ausgelöst. Die meisten Erwachsenen haben in ihrem Leben die Windpocken durchgemacht. Die Windpocken-Viren können in bestimmten Bereichen der Nervenendigungen verbleiben und nach Jahren wieder aktiv werden, beispielsweise, wenn mit zunehmendem Alter die Abwehrkraft des Immunsystems sinkt. Es kann dann zu einem sehr schmerzhaften Ausschlag – der Gürtelrose kommen. Von Gürtelrose sind vor allem ältere Menschen und Menschen mit einer Immunschwäche betroffen. Typische Symptome sind brennender Schmerz und ein Hautausschlag mit Bläschen. Die Symptome treten meist an Rumpf und Brustkorb auf. Nachdem der Hautausschlag abgeheilt ist, können Nervenschmerzen noch mehrere Monate bis Jahre anhalten (postherpetische Neuralgie). Eine Impfung kann zum Erhalt der Lebensqualität mit zunehmenden Alter beitragen.


Fakt ist

  • Gürtelrose wird durch Windpocken-Viren ausgelöst, die nach Jahren wieder aktiv werden können.

  • Immungeschwächte Menschen ab 50 Jahren haben ein höheres Risiko zu erkranken. 

  • Die Impfung schützt vor schweren Verläufen, wie lange anhaltenden Nervenschmerzen, die die Lebensqualität erheblich einschränken.  


Die Herpes Zoster-Impfung schützt zuverlässig

Die Herpes-Zoster-Impfung kann eine Krankheit ab dem Alter von 50 Jahren bei 92 Prozent der Geimpften verhindern, bei 82 Prozent der Geimpften verhindert sie schwere Verläufe wie die postherpetische Neuralgie (anhaltende Nervenschmerzen). Die Wirksamkeit der Impfung nimmt mit zunehmenden Alter ab, eine Herpes Zoster Erkrankung kann aber immer noch bei 90 Prozent der über 70-jährigen Geimpften verhindert werden.

Gut zu wissen: An einer Gürtelrose kann man immer wieder erkranken. Eine Impfung kann das Risiko für weitere Erkrankungen senken und ist daher auch für bereits einmal an Gürtelrose Erkrankte sinnvoll.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die zweimalige Impfung gegen Gürtelrose mit einem Totimpfstoff:

  • allen Personen ab 60 Jahren.

  • allen Personen ab 50 Jahren, deren Immunsystem durch bestimmte Grundkrankheiten oder Behandlungen geschwächt ist.


So wird gegen Gürtelrose geimpft

  • Die Impfung gegen Gürtelrose erfolgt mit einem Totimpfstoff an 2 Impfterminen im Abstand von mindestens 2 und maximal 6 Monaten.

Keuchhusten

Keuchhusten, in der Fachsprache Pertussis genannt, ist weit mehr als „nur Husten“. Er wird durch Bakterien ausgelöst, ist hoch ansteckend und kann schlimme gesundheitliche Folgen haben. Beinahe jeder Kontakt zwischen einem Erkrankten und einem ungeschützten Gesunden führt zu einer Ansteckung. Beim Husten, Niesen oder Sprechen können sich die Bakterien über winzige Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum in der Luft weiterverbreiten und eingeatmet werden. Weltweit ist Pertussis eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege. Die Erreger befallen dabei die Schleimhäute und verursachen heftige Hustenattacken, die über mehrere Wochen auftreten und oft mit Erbrechen einhergehen. Bei Kindern und Säuglingen kann es sogar zu Erstickungsanfällen kommen. 

Zu wenige Erwachsene sind in Deutschland ausreichend vor den Erregern geschützt

Früher galt Keuchhusten als Kinderkrankheit, doch mittlerweile trifft die Infektion immer häufiger auch Erwachsene. Der Grund: Während mittlerweile die meisten Kinder gegen Keuchhusten geimpft sind, vergessen viele Erwachsene die Auffrischimpfung. Die Grundimmunisierung im Kindesalter schützt nicht lebenslang vor der Erkrankung, sondern nur für ca. vier bis zwölf Jahre. Auch nach einer überwundenen Keuchhusten-Erkrankung können sich Menschen jeden Alters erneut anstecken.


Fakt ist:

  • Zu wenige Erwachsene sind in Deutschland ausreichend vor den Erregern geschützt.

  • Auch wenn Sie schon einmal an Keuchhusten erkrankt waren, sind Sie nicht immun. Der Schutz nimmt nach einer Erkrankung wieder ab, er wirkt nur für maximal 10 bis 20 Jahre.

  • Wenn Sie nicht gegen Keuchhusten geimpft sind, gefährden Sie auch Andere.


Die Keuchhusten-Impfung schützt zuverlässig

Die Keuchhusten-Impfung ist die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung der Krankheit. Sie verringert das Risiko, überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.

Mit der Impfung schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch Ihr Umfeld. Denn Säuglinge können erst mit ca. zwei Monaten gegen Pertussis geimpft werden. Gleichzeitig sind sie durch eine Keuchhustenerkrankung besonders gefährdet. Unsere Kleinsten sind deshalb darauf angewiesen, dass sich die Menschen um sie herum vor den Erregern schützen.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt

  • allen Erwachsenen die einmalige Impfung gegen Keuchhusten bei der nächsten Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie. Eine Auffrischung dieser Impfung erfolgt alle zehn Jahre. Die Impfung kann jederzeit nachgeholt werden, sollte keine Grundimmunisierung im Kindesalter erfolgt sein.

  • allen Schwangeren zum Schutz des Neugeborenen eine Impfung gegen Keuchhusten. In der Regel sollte die Impfung zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels (28. Woche) erfolgen, bei erhöhter Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt auch früher.

Weiterhin sollen enge Kontaktpersonen und Betreuende eines Neugeborenen sowie Personal im Gesundheitsdienstdienst und Gemeinschaftseinrichtungen alle zehn Jahre eine Impfung gegen Keuchhusten erhalten.

Kinderlähmung

Kinderlähmung trifft nur Kinder? Von wegen. Auch Erwachsene können davon betroffen sein. Die Erkrankung, in der Fachsprache Poliomyelitis (kurz: Polio) genannt, wird durch ein Virus verursacht, das z.B. über Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen wird. Zwar verläuft die Infektion bei den allermeisten Erkrankten ohne Symptome, doch in manchen Fällen kann das Virus schwere Komplikationen verursachen. Dazu zählen Lähmungen und Muskelschwund. Selten kommt es auch zu einer Schädigung der Hirnnervenzellen und einer lebensgefährlichen Atemlähmung. Auch in Mitteleuropa grassierte der Erreger bis in die 6oer Jahre so schlimm, dass sich die Menschen meist schon im Kindesalter damit ansteckten. So kam es zu dem Namen: „Kinderlähmung“.

Deshalb bleibt die Impfung gegen Kinderlähmung weiterhin wichtig

Heute tritt Polio zwar in nur noch wenigen Regionen der Welt auf. Weil der internationale Reiseverkehr die Welt so eng vernetzt, kann der Erreger jedoch leicht aus dem Ausland eingeschleppt werden – und sich erneut ausbreiten, wenn die Bevölkerung nicht ausreichend dagegen geschützt ist.


Fakt ist:

  • Nur die vollständige Impfung schützt wirkungsvoll vor einer Ansteckung mit Polioviren.

  • Sind nicht genügend Menschen gegen Kinderlähmung geimpft, können sich die Viren auch in Deutschland wieder ausbreiten.

  • Polio ist weiterhin eine Gefahr.


Die Impfung schützt zuverlässig

Im Jahr 1988 setzte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ziel, die Kinderlähmung weltweit einzudämmen. Mit Erfolg: Durch flächendeckende Polio-Impfungen konnten Millionen von Menschen vor unheilbaren und zum Teil tödlichen Lähmungen bewahrt werden. Allerdings verhinderten Krisen und Konflikte bisher, dass die Erkrankung komplett aus der Welt geschafft werden konnte.


So wird gegen Kinderlähmung geimpft

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung

  • allen Personen, die noch keine oder eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. die nicht mindestens eine Auffrischimpfung wahrgenommen haben.

Regelmäßige Auffrischungsimpfungen (alle 10 Jahre) sind bestimmten Berufsgruppen (z.B. Tätige in Asylbewerberunterkünften, medizinisches Personal) mit bestehendem Infektionsrisiko angeraten.

Zudem wird bei Reisen in Regionen, in denen die Erkrankung stärker grassiert, eine Überprüfung bzw. Aktualisierung des Impfschutzes empfohlen.

Für Erwachsene gibt es verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe.

Lassen Sie sich jetzt von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin beraten, ob bei Ihnen eine Grundimmunisierung oder Auffrisch-Impfung angeraten ist, und

Masern

Masern werden durch Viren ausgelöst und beim Husten, Niesen oder Sprechen durch infektiöse Tröpfchen weitergegeben. Masern sind hochansteckend: Selbst wenn wir nur ganz kurzen Kontakt zu einem Erkrankten haben, stecken wir uns mit fast 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit an, wenn wir nicht geimpft sind. Typische Symptome sind Husten, Schnupfen, Fieber und weiße Flecken an der Mundschleimhaut. Der charakteristische Hausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken beginnt zwei bis vier Tage nach Auftreten der ersten Symptome. Häufig kann es in der Folge zu Durchfall, Mittelohr-, Lungenentzündungen kommen, selten auch zu Gehirnentzündungen, die bleibende Schäden nach sich ziehen können. In sehr seltenen Fällen kann es auch Jahre nach einer Erkrankung zu Spätfolgen kommen.

Masern werden zu Unrecht als ,,Kinderkrankheit" bezeichnet

Das falsche Image kommt daher, dass der Erreger hoch ansteckend ist und sehr leicht übertragen wird. So erkrankten früher die meisten Menschen bereits als Kind daran. Ältere Menschen können sich aber genauso anstecken. Da heutzutage viele Kinder gegen Masern geimpft sind, stecken sich sogar vermehrt ungeschützte Jugendliche oder Erwachsene an. Mehr als die Hälfte der Masernfälle in Deutschland betreffen heute Jugendliche und Erwachsene bis etwa Ende 40.


Fakt ist:

  • Masern sind hochansteckend und die Ursache von vielen Todesfällen weltweit.

  • Kleinkinder und Erwachsene über 20 Jahre sind besonders gefährdet, schwere Komplikationen zu entwickeln.

  • Nur die Impfung bietet effektiven Schutz gegen Masern.


Die Schutzwirkung der Masern-Impfung ist hoch

Nach zweimaliger Impfung kann eine Erkrankung bei fast allen Geimpften verhindert werden. Die Schutzwirkung besteht ein Leben lang.

Masernausbrüche lassen sich nur effektiv verhindern, wenn mindestens 95 Prozent der gesamten Bevölkerung immun sind. Kinder unter einem Jahr oder Menschen mit bestimmten Immunerkrankungen können nicht selbst geimpft werden. Sie sind darauf angewiesen, dass die Personen in ihrer Umgebung den Virus nicht weitertragen und sie vor einer Ansteckung schützen. Eine Impfung schützt also nicht nur Sie sondern auch Ihre Mitmenschen vor Masern.


So wird gegen Masern geimpft

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung:

  • Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind, wenn sie gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft sind. Für Personen mit unklarem Impfstatus wird eine einmalige Impfung empfohlen.

  • Abweichend sind bei Tätigkeiten in bestimmten Einrichtungen (z.B. medizinische Einrichtungen, Gemeinschaftseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen) für nach 1970 geborene Erwachsene zwei Impfungen notwendig

Nach dem Masernschutzgesetz müssen Mitarbeiter in Gemeinschaftseinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen, zweimal gegen Masern geimpft oder gegen Masern immun sein, wenn sie nach 1970 geboren sind. Mehr Informationen finden Sie hier.

Mpox

Mpox, die Abkürzung von Monkeypox (deutsch: Affenpocken), ist eine seltene Erkrankung, die durch Viren ausgelöst wird. Das Mpox-Virus wird durch Hautkontakt oder Kontakt mit Schleimhäuten und Körperflüssigkeiten übertragen. Nach einem weltweiten Ausbruch im Mai 2022, treten inzwischen nur noch vereinzelte Fälle auf. Dies kann sich allerdings wieder ändern.

Typische Anzeichen für eine Infektion mit Mpox sind Fieber, geschwollene Lymphknoten und ein Hautausschlag. Der Hautausschlag beginnt oft im Gesicht, im Genital- oder Analbereich und kann starke Schmerzen verursachen. Manche Menschen können infiziert sein, ohne selbst Symptome zu bekommen. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb von wenigen Wochen wieder. Selten können jedoch auch die Augen betroffen sein, was einen Sehverlust zur Folge haben kann.

Mpox-Viren werden durch die Flüssigkeit aus den Bläschen des Hautausschlags übertragen. Auch der Schorf, der sich über den Bläschen bildet, ist ansteckend. Eine Ansteckung ist daher auch über Gegenstände oder Textilien möglich, an denen sich der Schorf befindet. Es wird vermutet, dass auch Tröpfcheninfektionen als Übertragungsweg eine Rolle spielen. Insbesondere beim Geschlechtsverkehr mit Infizierten ist das Risiko einer Übertragung hoch und selbst Kondome schützen in diesem Fall nicht effektiv vor einer Infektion.

Eine Mpox-Impfung schützt vor einer Infektion und schweren Erkrankungen und ist für Risikogruppen empfohlen.


Fakt ist:

  • Mpox ist selten, geht aber oft mit Hautveränderungen einher, die hochansteckend sind und Schmerzen verursachen können.

  • Männer, die Sex mit Männern haben und häufig die Geschlechtspartner wechseln, haben ein erhöhtes Risiko für eine Mpox-Infektion.

  • Eine Impfung ist für Risikogruppen empfohlen.


Die Mpox-Impfung

Auch wenn die Erkrankung normalerweise mild verläuft, sind auch schwere und lang anhaltende Erkrankungen möglich, vor allem, wenn auch eine Immunschwäche vorliegt. Die Impfung schützt vor schweren Verläufen. Inwieweit nach einer durchgemachten Erkrankung eine lebenslange Immunität besteht, muss noch weiter untersucht werden. Es ist allerdings zu vermuten, dass dies der Fall ist, denn bei den Pocken, mit denen Mpox verwandt sind, ist das auch der Fall. Auch nach einer durchgemachten Erkrankung ist die Impfung sicher und wird normalerweise gut vertragen. Gegen Mpox wird mit einem Pockenimpfstoff geimpft, der 2013 in der EU und damit auch in Deutschland zugelassen wurde. Dieser Impfstoff ist besser verträglich als frühere Pockenimpfstoffe.

Die Impfung wird nur bestimmten Personengruppen empfohlen.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung:

  • für Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln.

  • für Mitarbeiter in Speziallaboren.

  • allen Personen, die engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten (Postexpositionsimpfung).

  • infektionsgefährdeten Personen, die Kontakt zu infektiösen Laborproben hatten (Postexpositionsimpfung).


So wird gegen Mpox geimpft

  • Für die Grundimmunisierung erhalten Personen ab 18 Jahren, die vorher noch nie eine Pockenimpfung erhalten haben, zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 28 Tagen.

  • Für diejenigen, die zuvor einmal gegen Pocken geimpft wurden, reicht eine einmalige Impfstoffdosis aus

  • Eine Postexpositionsimpfung sollte so früh wie möglich nach erfolgtem Kontakt, spätestens nach 14 Tagen, durchgeführt werden.

Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf die Mpox-Impfung an.

 

Röteln

Röteln sind eine ansteckende Virusinfektion, die durch Husten und Niesen übertragen wird. Röteln können schlimme Folgen haben, besonders, wenn sich eine schwangere Frau damit ansteckt. Dann kann das ungeborene Kind eine sogenannte Rötelnembryopathie bekommen, eine Schädigung, die mit Blindheit, Taubheit, Herzfehlern und geistigen Behinderungen des Babys einhergehen kann. Das Risiko für eine Schädigung des ungeborenen Kindes ist bei einer Ansteckung der Mutter während der ersten drei Schwangerschaftsmonate am höchsten (bis zu 90 Prozent). Wirksamen Schutz gegen diese schlimmen Folgen bietet nur eine Impfung der Mutter. Ihre Antikörper übertragen sich auf das Kind im Mutterleib und schützen es bis kurz nach der Geburt. Nur so kann verhindert werden, dass sich Mutter und Kind infizieren.

Denn auch wenn die Zahl der Röteln-Erkrankungen durch Impfungen stark zurückgegangen sind – um Röteln dauerhaft zu eliminieren, ist es wichtig, dass 95 Prozent der Bevölkerung dagegen immun sind. Das ist beispielsweise bei jungen Erwachsenen nicht so, die Immunität liegt hier unter 90 Prozent. So sind Röteln weiterhin eine Gefahr. Besonders wenn Sie in nächster Zeit Nachwuchs planen, sollten Sie Ihren Impfschutz also frühzeitig überprüfen lassen.


Fakt ist

  • Röteln sind besonders für ungeborene Kinder eine große Gefahr.

  • Schwangere sind nicht durch Gemeinschaftsschutz vor einer Ansteckung geschützt.

  • Die Impfung kann während der Schwangerschaft nicht nachgeholt werden.

  • Auch für Menschen, die in bestimmten Einrichtungen (z.B. Medizin, Pflege, Bildungseinrichtungen) tätig sind, wird die Rötelnimpfung empfohlen.


So wird gegen Röteln geimpft

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Röteln, die in Kombination mit einer Impfung gegen Masern und Mumps als so genannte MMR-Impfung gegeben wird,

  • allen Frauen mit Kinderwunsch sowie

  • nach 1970 geborenen Beschäftigten (einschließlich Auszubildende, PraktikantInnen, Studierende und ehrenamtlich Tätige) im Gesundheitswesen, in Pflege- und Gemeinschaftseinrichtungen sowie in Fach-, Berufs- und Hochschulen, die bisher ungeimpft sind oder einen unklaren Impfstatus haben.

Ob eine oder zwei Impftermine notwendig sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig (z.B. Impfstatus gegen Masern und Mumps, Geschlecht). Ihr Arzt oder Ihre Ärztin berät Sie dazu. Ein fehlender oder unvollständiger Impfschutz sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über geeignete Impftermine.


Warum wird Frauen mit Kinderwunsch eine Impfung gegen Röteln besonders empfohlen?

Die Röteln-Impfung kann während der Schwangerschaft nicht nachgeholt werden. Bei der Impfung handelt es sich um einen sogenannten Lebendimpfstoff. Dieser enthält abgeschwächte Viren, welche die Erkrankung nicht auslösen können. Impfungen mit Lebendimpfstoffen sollten in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden. Wenn Sie also in nächster Zeit Nachwuchs planen, sollten Sie Ihren Impfschutz frühzeitig überprüfen lassen. Zwischen Impfung und Schwangerschaft sollte vorsichtshalber ein Monat Abstand liegen. Sollte dennoch eine Impfung während der Schwangerschaft erfolgt sein, etwa, weil die Schwangerschaft zum Impfzeitpunkt nicht bekannt war, ist dies jedoch keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch. Fälle einer Schädigung von ungeborenen Kindern durch eine versehentliche Rötelnimpfung der Mutter während der Schwangerschaft wurden bislang nicht beobachtet.

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin beraten.

Tetanus

Tetanus ist weltweit verbreitet und wird durch Bakterien verursacht. Diese Bakterien lauern praktisch überall. Etwa in Holzsplittern, der Gartenerde, in Straßenstaub oder im Sandkasten. Gelangen die Krankheitserreger in eine Wunde – etwa über kleinste Verletzungen wie Kratzer, Stiche oder Schürfwunden – setzen sie Giftstoffe im Körper frei. Diese schädigen die muskelsteuernden Nervenzellen und verursachen schwere Muskelkrämpfe, die der Krankheit ihren Namen geben: Wundstarrkrampf. Eine Infektion verläuft selbst bei intensivmedizinischer Betreuung in vielen Fällen tödlich.

Was macht Tetanus so besonders?

Der Erreger, Clostridium tetani, ist nicht nur sehr verbreitet, sondern hat auch eine Besonderheit: Er vermehrt sich in sauerstoffarmer Umgebung am besten. Wunden bieten ihm daher ideale Bedingungen. Damit er auch außerhalb des Körpers überleben kann, bildet er Sporen. Diese können auch bei ungünstigen Verhältnissen jahrelang überdauern. Hitze, Trockenheit, Sauerstoff und selbst viele Desinfektionsmittel können ihnen nichts anhaben.

Es gilt also – egal in welchem Alter: Eine Tetanus-Impfung ist für jeden unverzichtbar.


Fakt ist:

  • Nur eine Impfung schützt zuverlässig vor den Erregern, die überall in unserer Umgebung lauern und äußerst widerstandsfähig sind.

  • Durch konsequente Durchimpfung der Bevölkerung ist es gelungen, die Zahl der Tetanus-Erkrankungen in Deutschland zu reduzieren.

  • Tetanusbakterien sind sogenannte Umweltkeime. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

  • Neugeborene sind bis zur Impfung durch Antikörper der Mutter geschützt, sofern diese vollständig geimpft ist.


Eine Impfung ist der einzig effektive Schutz vor Tetanus

Selbst kleine Wunden reichen für eine Infektion mit Tetanus aus, daher sollte die Impfung bei Erwachsenen alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Leider nimmt der Impfschutz mit zunehmendem Alter ab, weil Auffrischungen häufig vergessen werden. Gerade bei Tetanus ist es aber wichtig, sich um die Auffrischung zu kümmern. Nicht nur, weil die Krankheit so gefährlich ist und man den Erregern im Alltag kaum aus dem Weg gehen kann. Sondern auch, weil man im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten nicht davon profitiert, wenn viele andere geimpft sind – schließlich ist Tetanus nicht ansteckend. Auch für Frauen mit Kinderwunsch ist ein vollständiger Impfschutz wichtig. Besteht dieser in der Schwangerschaft nicht, haben die Neugeborenen keinen ausreichenden „Nestschutz“ gegen Tetanus und sind daher besonders gefährdet, etwa bei einer Infektion des Nabels. Nur die Impfung bietet dem Einzelnen Schutz vor Tetanus.


So wird gegen Tetanus geimpft

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt

  • eine Grundimmunisierung mit drei Impfungen gegen Tetanus, wenn diese nicht bereits in der Kindheit erfolgt ist. Der Mindestabstände zwischen der 1. und der 2. Impfung beträgt einen Monat. Zwischen der 2. und der 3. Impfung sollten mindestens sechs Monate Abstand liegen.

  • alle 10 Jahre wird eine Auffrischimpfung.

Für Erwachsene gibt es verschiedene Kombinationsimpfstoffe.

Windpocken

Windpocken, auch Varizellen genannt, werden durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Durch Impfungen sind Windpocken zwar seltener geworden. In Deutschland gehören sie aber noch immer zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Typische Symptome nach einer Ansteckung sind zunächst Fieber, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Bereits in dieser Phase ist man ansteckend. Typisch für Windpocken ist der darauf folgende  juckende Ausschlag an Haut und Schleimhäuten, der im Gesicht und am Rumpf beginnt und sich anschließend auch auf Arme und Beine ausbreitet. Die Viren können in bestimmten Bereichen der Nervenendigungen lange Zeit und es kann sich Jahrzehnte später eine Gürtelrose (Herpes Zoster) entwickeln. Windpocken-Viren werden extrem leicht übertragen. Fast jeder Kontakt mit Erkrankten führt zur Ansteckung, wenn man nicht durch Impfung oder durchgemachte Erkrankung geschützt ist. Sie werden meist durch Husten und Niesen (Tröpfcheninfektion) verbreitet, eine Ansteckung ist aber auch durch die Flüssigkeit aus den Bläschen des Hautausschlags möglich. Bei Erwachsenen verläuft treten deutlich häufiger schwerwiegende Komplikationen auf als bei Kindern. So erkranken etwa bis zu 20 Prozent der Erwachsenen nach einer Infektion an einer Lungenentzündung.

Die Impfung hat eine besondere Bedeutung für den Schutz von Mutter und Kind

Eine Ansteckung mit Windpocken  während der Schwangerschaft ist für Mutter und Kind besonders gefährlich: Beispielsweise kann es bei ihnen öfter als bei Nicht-Schwangeren zu einer Lungenentzündung in Folge einer Windpockenerkrankung kommen. Bei einer Windpocken-Erkrankung innerhalb der ersten sechs Schwangerschaftsmonate können Fehlbildungen beim ungeborenen Kind entstehen. Erkrankt die Schwangere um den Geburtstermin, kann eine Windpocken-Infektion für das Neugeborene lebensbedrohlich sein.


Fakt ist:

  • Die vollständige Impfung schützt erfolgreich vor einer Ansteckung mit Windpocken.

  • Windpocken können mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen – besonders bei Ungeborenen.

  • Auch für Schwangere selbst ist eine Ansteckung mit großen Gesundheitsrisiken verbunden.


Die Windpocken-Impfung schützt erfolgreich

Die Windpocken-Impfung ist die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung der Krankheit. Mit zwei Impfungen kann eine Windpocken-Erkrankung bei etwa 95 Prozent der Geimpften verhindert werden. Frauen mit Kinderwunsch sollten unbedingt vor der Schwangerschaft ihren Impfschutz überprüfen und gegebenenfalls Impfungen nachholen.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt die zweimalige Impfung gegen Varizellen Personen, die bisher ungeimpft sind und keine Windpocken durchgemacht haben:

  • Personen, mit besonderen gesundheitlichen Risiken sowie deren Kontaktpersonen

  • Frauen mit Kinderwunsch

  • Personen, die im Gesundheitsdienst arbeiten oder in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder im Vorschulalter neu eingestellt werden.

Personen, die zu Windpocken-Erkrankten Kontakt hatten und nicht geschützt sind, können sich unter Umständen auch nachträglich noch impfen lassen.

Bei Impfstoffen gegen Windpocken handelt es sich um einen sogenannten Lebendimpfstoff. Dieser enthält abgeschwächte Viren, die die Erkrankung nicht auslösen können. Lebendimpfstoffe sollten jedoch in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Wenn Sie also in nächster Zeit Nachwuchs planen, sollten Sie Ihren Impfschutz frühzeitig überprüfen lassen. Zwischen Impfung und Schwangerschaft sollte vorsichtshalber ein Monat Abstand liegen.

 
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Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Sind Impfreaktionen normal?

Ja. Nahezu jeder kennt Begleiterscheinungen des Impfens wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle. Auch Symptome wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Unwohlsein können auftreten. Dies sind Anzeichen dafür, dass sich der Körper mit der Impfung auseinandersetzt und einen Schutz aufbaut. Jeder Impfstoff kann verschiedene Impfreaktionen haben – abhängig ob es zum Beispiel eine Grundimmunisierung oder eine Auffrischungsimpfung ist oder welcher Impfstoff von welchem Hersteller geimpft wird. Sollten Sie dazu Fragen haben, fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Die Impfreaktionen klingen in der Regel nach 1-3 Tagen nach der Impfung wieder ab und sind weniger schlimm als die Symptome der Krankheit und deren möglichen Folgeschäden.

Bei heutigen Impfstoffen kommen Impfkomplikationen nur noch sehr selten vor

Eine Zulassung von Impfstoffen erfolgt erst, wenn die Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen wurde. Auch nach der Zulassung werden alle Impfstoffe weiterhin nach strengen Sicherheitsstandards überprüft und überwacht. In Deutschland ist hierfür das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zuständig. Jeder Verdacht einer außergewöhnlichen Impfreaktion wird durch gesetzlich geregelte Meldesysteme sorgfältig analysiert und untersucht.

Generell gilt, dass Impfungen sehr sicher sowie in der Regel gut verträglich sind und nur äußerst selten schwerwiegende Komplikationen auftreten.

Weitere Informationen zu Impfreaktionen und Nebenwirkungen finden Sie in den Gebrauchs- und Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe und auf der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts.

 
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Denken Sie an die Auffrischimpfungen

Die gute Nachricht ist: der Impfschutz ist bei den Schuleingangsuntersuchungen sehr hoch. Die schlechte: Bereits junge Erwachsene haben oft Defizite beim Impfschutz. Beispielsweise hat aktuell bei den Erwachsenen nur knapp die Hälfte eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie in den letzten 10 Jahren erhalten. Das ist wiederum für Kinder ein Problem, für die Diphtherie gefährlicher ist als für Erwachsene – und durchaus tödlich enden kann. Daher gilt: Wer sich und andere schützen will, sollte die Impfung regelmäßig auffrischen. Gut zu wissen: Auch Gynäkologen und andere Ärzte können Sie impfen.

Insbesondere in der Schwangerschaft ist ein vollständiger Impfschutz sehr wichtig, sowohl für die Mutter als auch für das Kind. Auch im Berufsleben sind bestimmte Impfungen – je nach Ihrem Tätigkeitsprofil – empfohlen. Wussten Sie zum Beispiel, dass Schweißer eine Impfung gegen Pneumokokken benötigen?

Gut zu wissen: Auch Gynäkologen, Betriebsärzte und andere Ärzte können Sie impfen.

 
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So wird ein Impfstoff geprüft

In Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut für die Prüfung von Impfstoffen zuständig. Es werden nur Impfstoffe genehmigt, die die sehr strengen Sicherheitsstandards erfüllen und umfangreichen klinischen Prüfungen unterzogen wurden. Bevor ein Impfstoff zugelassen wird, wird dieser umfangreich getestet auf Wirksamkeit, Sicherheit und Effektivität. Selbst nach der Zulassung werden Impfstoffe im Einsatz überwacht.

Und was ist mit Zusatzstoffen?

Alle Inhaltsstoffe in den zugelassenen Impfungen sind ebenfalls vom Bundesinstitut für Impfstoffe (Paul-Ehrlich-Institut) geprüft. Es gilt: Die Zusatzstoffe von Impfungen sind sicher.

Folgen Sie dem Link für mehr Informationen rund um das Thema Sicherheit von Impfungen.

 
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Impfempfehlungen nach Alter

Die wichtigsten Fakten zu empfohlenen Impfungen für andere Altersgruppen finden Sie hier: