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Wider den Ungeist des Antifeminismus!

07.03.2024

Schon 1791 verfasste Olympe de Gouges die „Erklärung der Rechte der Frau und der Bürgerin.“ Ihre Bedeutung lag darin, dass sie als erste Erklärung von Menschenrechten den allgemeingültigen Anspruch für Männer und Frauen forderte.

Seit Frauen für ihre Rechte kämpfen, werden sie deswegen bekämpft. Der Einsatz für Gleichheit, für Geschlechtergerechtigkeit rief seit jeher Widerstände hervor. So wurden die Suffragetten Anfang des 20. Jahrhunderts für ihren Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit diskreditiert, inhaftiert und obsiegten doch: Nicht nur in England wurde das Frauenwahlrecht eingeführt, auch in allen anderen europäischen Staaten.

Auf weit über 200 Jahre Frauengeschichte können wir heute zurückblicken. Und so alt wie die Frauenbewegung ist, so alt ist auch die Geschichte von Angriffen auf sie. 113 Jahre nach dem ersten internationalen Frauentag im Jahr 1911 kann am heutigen 8. März konstatiert werden: „Wir müssen den Ungeist des Antifeminismus mit allen Mitteln bekämpfen“, stellt Gabi Ohler, Landesgleichstellungsbeauftragte fest. Immer noch, immer wieder und immer öfter versammeln sich Rechtsextreme, Identitäre, Reichsbürger hinter antifeministischen Forderungen, die Frauen herabwürdigen, ihren Einfluss beschränken und die Uhr zurückdrehen wollen. „Dem müssen wir uns entschieden entgegenstellen.“

Wer glaubt, Frauen hätten zu Hause zu bleiben, müssten sich gewalttätige Übergriffe gefallen lassen und die guten Jobs den Männern überlassen, vergesse, dass Frauen längst Macht und Einfluss haben und sich derlei Gebaren nicht gefallen lassen. „Auch, wenn die digitale Bedrohung von Frauen wächst, Rückwärtsgewandte gegen Quotierungen und gleichberechtigte Teilhabe kämpfen und die Gewalt gegen Frauen nicht abgenommen hat, stehen Frauen gemeinsam gegen antifeministische Bedrohungen“, stellt die Gleichstellungsbeauftragte fest. Ministerinnen, Richterinnen, Ingenieurinnen, aber auch Frauen in Handwerk und Handel ließen sich nicht mehr aus ihren Berufen und der Öffentlichkeit verdrängen.

Der Kampf der Frauen ist ein langer – und erfolgreicher. „Vieles bleibt noch zu tun“, sagt Ohler, „aber wir werden das Erreichte verteidigen und das noch Unerreichte weiter anstreben.“

Hinweis: Bereits 1902 prägte Hedwig Dohm mit ihrem Werk „Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung“ den Begriff des Antifeminismus. Der Begriff „Antifeminismus“ steht für die abwertende Reaktion auf Errungenschaften der Frauenbewegung und des Feminismus. Er beschreibt eine Weltanschauung und umfasst gleichsam auch einen ideologischen Bestandteil von Menschenverachtung und Hass. Hedwig Dohm lebte von 1831 bis 1919 und war deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin.