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Tierseuchenübung zur Afrikanischen Schweinepest mit positiver Bilanz

21.06.2021

Seit dem Eintrag der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in den Osten der Europäischen Union im Jahr 2014 hat sich die Tierseuche kontinuierlich nach Westen ausgebreitet. Das Gefährdungspotential für die Verschleppung der Afrikanischen Schweinepest durch Fahrzeuge oder Personen entlang des Fernstraßennetzes ist auch in Deutschland hoch. Dies geschieht beispielsweise durch das Wegwerfen von mit ASP-Virus behafteten Lebensmitteln in die Umwelt oder die illegale Entsorgung von kontaminiertem Material. Vor diesem Hintergrund bereiten sich die Veterinärbehörden Thüringens intensiv auf den Ernstfall vor.

Um verendete Tiere im Seuchenfall sicher zu finden und zu bergen, ist eine gezielte und dauerhafte Fallwildsuche nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest unerlässlich, denn nur so können mögliche Virusreservoire aus der Umwelt schnell und zielgerichtet beseitigt werden. Eben dieses Szenario wurde am Samstag unter Beteiligung von Studierenden des Studienganges Forstwirtschaft der Fachhochschule Erfurt, verschiedener Veterinärbehörden sowie Jägerinnen und Jäger unter Anleitung des Thüringer Landesamtes für Verbraucherschutz im Bereich des Forstamtes Willrode geübt.

Ziel der Tierseuchenübung war es, die koordinierte Suche auf einer vegetationsbedingt schwierigen Fläche zu trainieren. Dafür wurden präparierte Säcke als Wildschwein-Dummies versteckt. Den extremen Witterungsbedingungen, Brennesseln, Brombeeren und ähnlichen Widrigkeiten zum Trotz waren alle mit großem Engagement bei der Sache. Am Ende stand ein positives Resümee. Etwa die Hälfte der Dummies wurde im vorgegebenen Zeitrahmen gefunden.

Die Suche mit „Menschenketten“ ist im Seuchenfall eine verschiedener möglicher Maßnahmen. Daneben ist es je nach Situation auch notwendig, geeignete Hunde beziehungsweise speziell ausgebildete Kadaversuchhunde oder Drohnen einzusetzen. Das Land Thüringen hat bisher zwei dieser Kadaversuchhunde ausbilden lassen, von denen einer bereits seine Eignung unter echten Seuchenbedingungen erfolgreich in Brandenburg und Sachsen unter Beweis gestellt hat.

Hintergrund:

Seit September 2020 wurden mit Stand vom 21. Juni 2021 in Deutschland 1.342 Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen entlang der Oder in Sachsen und Brandenburg nachgewiesen.