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Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag – Gesundheitsministerin Heike Werner: „Entscheiden Sie sich für Ihre Gesundheit und gegen das Rauchen“

30.05.2021

Mit demWeltnichtrauchertagsteht der31. Mai ganz im Zeichen der Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren des Tabakkonsums. Denn: Tabakkonsum gehört zu größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. So sterben trotz der bekannten Gesundheitsgefahren weltweit jedes Jahr etwa sechs Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens, darunter auch ca. 500.000 Passivraucher und 150.000 Kinder. In Deutschland werden 87 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen durch das Rauchen verursacht. Das Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertages lautet: Qualmst du noch? Ich hör auf!

Auch in diesem Jahr wurde in Thüringen wieder der bundesweite Klassenwettbewerb „Be Smart – Don´t Start“ durchgeführt und soll präventiv gegen den Konsum von Tabakprodukten beitragen. Angesprochen wird dabei hauptsächlich die 6. bis 8. Klassenstufe, da in diesem Alter die meisten Jugendlichen mit dem Rauchen beginnen. Ausgerichtet und koordiniert wird dieser über das Präventionszentrum der SiT - Suchthilfe in Thüringen gemeinnützige GmbH. In Thüringen haben sich zu Beginn des Wettbewerbs im November 2020 insgesamt 110 Schulklassen angemeldet. Sie bekommen damit die Möglichkeit, für ihre Engagement gegen das Rauchen ausgezeichnet zu werden.

Dazu sagt Gesundheitsministerin Werner: „Die meisten Lungenkrebserkrankungen sind vermeidbar. Insbesondere Kinder und Jugendliche müssen zu den Risiken und Gefahren des Rauchens immer wieder aufgeklärt und informiert werden. Auch eine positive Vorbildfunktion der Eltern und Erwachsenen bezüglich der Ablehnung des Rauchens ist wichtig. In Thüringen liegt das Einstiegsalter aktuell bei 15,6 Jahren. Das ist sehr jung. Beunruhigend ist auch die Tendenz, dass immer mehr junge Mädchen und Frauen mit dem Rauchen beginnen. Doch rauchen ist nicht cool, es ist lebensgefährlich und macht krank. Die beste Vorsorge ist daher, mit dem Rauchen gar nicht erst anzufangen oder wieder damit aufzuhören. Machen Sie sich die Risiken bewusst und entscheiden Sie sich für Ihre Gesundheit und gegen das Rauchen!“

Laut aktueller Daten des Gemeinsamen Krebsregisters der ostdeutschen Bundesländer (GKR) ist Lungenkrebs eine der gravierendsten Folgen von Tabakkonsum. Nach Schätzungen des GKR werden ungefähr 1.460 Menschen, davon 1.040 Männer und 420 Frauen, in diesem Jahr in Thüringen neu an Lungenkrebs erkranken: 1.270 dieser Erkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Bei den Neuerkrankungen setzt sich die in den vergangenen zehn Jahren beobachtete sinkende Tendenz bei Männern fort, während die Zahl bei Frauen weiter steigt. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen hat Lungenkrebs eine äußerst schlechte Prognose. Nach Auswertungen des GKR überleben nur 16 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen die ersten fünf Jahre nach einer Lungenkrebsdiagnose. Die Überlebensrate hat sich damit zwar in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt, Lungenkrebs gehört aber weiterhin zu den drei Krebserkrankungen mit der schlechtesten Prognose. Nur Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs haben eine noch niedrigere 5-Jahre-Überlebensrate.

Jedes Jahr erliegen in Thüringen im Durchschnitt 810 Männer und 350 Frauen ihrer Lungenkrebserkrankung (Mittelwert der Jahre 2018 und 2019). Ihr durchschnittliches Sterbealter liegt mit 71,3 Jahren rund 7 Jahre unterhalb des durchschnittlichen Sterbealters der Allgemeinbevölkerung. Die altersbereinigte Lungenkrebssterberate ist in den letzten 10 Jahren bei Männern um 20 Prozent gesunken und bei Frauen um 22 Prozent gestiegen.

Da es für Lungenkrebs kein Früherkennungsprogramm gibt, ist die beste Vorsorge weiterhin nicht zu rauchen bzw. mit dem Rauchen aufzuhören. Neben dem Lungenkrebsrisiko reduziert sich dadurch auch das Risiko, an anderen mit Tabakkonsum assoziierten Krebsleiden zu erkranken, wie Tumoren des Darms, der Harnblase, der Niere, des Mund- und Rachenraums, des Magens, der Bauchspeicheldrüse, der Leber, der Speiseröhre, des Kehlkopfs und des Gebärmutterhalses, sowie myeloische Leukämie. Bei diesen Krebserkrankungen lässt sich jeweils ein Anteil von rund 30 Prozent bei Männern und 20 Prozent bei Frauen auf das Rauchen zurückführen.

Hintergrund:

Der Weltnichtrauchertag wurde 1987 von der World Health Organization ins Leben gerufen. Das jährlich wechselnde Motto weist auf die unterschiedlichen Probleme und Gefahren des Tabakkonsums hin.

Das Gemeinsame Krebsregister (GKR) ist das bevölkerungsbezogene Krebsregister für die ostdeutschen Bundesländer und Berlin. Es hat seinen Sitz in Berlin und wird als nachgeordnete Einrichtung bei der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin geführt. An der Führung des GKR wirken die beteiligten Länder durch einen Verwaltungsausschuss mit, dem je ein Vertreter der obersten Gesundheitsbehörde angehört.