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Fall von West-Nil-Virus beim Menschen in Jena festgestellt

19.09.2024

Bei einer Frau aus dem Stadtgebiet Jena wurde das West-Nil-Virus im Zusammenhang mit einer Blutspende labordiagnostisch nachgewiesen. Das ursprünglich aus den Tropen stammende Virus wird über Stechmücken von infizierten Vögeln auf Säugetiere und auf den Menschen übertragen.

Das West-Nil-Virus kommt in Europa überwiegend im Mittelmeerraum vor, aber auch aus Deutschland werden sporadisch Fälle bei Mensch und Tier berichtet. Als Überträger kommen verschiedene Stechmückenarten in Frage, insbesondere aber die in einigen Gebieten Deutschlands inzwischen vorkommende Asiatische Tigermücke.

Erkrankte Menschen sind nicht ansteckend. Sie können den Erreger auch nicht durch den Stich einer Mücke an andere übertragen.

Der vorliegende Fall ist der bisher einzige gemeldete humane Fall in Thüringen in diesem Jahr (im vergangenen Jahr hatte es in Thüringen ebenfalls einen Fall gegeben). Die Diagnose erfolgte im Rahmen eines Blutspende-Screenings. Die betroffene Person zeigte keine Symptome. Das ist nicht ungewöhnlich, denn nur etwa 20 Prozent der Betroffenen entwickeln fieberhafte grippeähnliche Symptome.

Bei etwa einem Prozent der Infizierten kann die Erkrankung schwer verlaufen und sich zum Beispiel in einer Hirnhautentzündung oder einer Enzephalitis äußern. Todesfälle treten äußerst selten auf.

Besonders gefährdet in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe sind ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, zum Beispiel Immunschwäche. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt gefährdeten Personen, die sich in Gebieten aufhalten, in denen das West-Nil-Virus und gleichzeitig auch die Asiatische Tigermücke nachgewiesen wurde (aktuell zum Beispiel Berlin und Jena), im Sommer bis in den Frühherbst auf einen Mückenschutz zu achten.

Dazu gehört an Orten mit bekannter Mückenbelastung das Tragen von langärmeligen Hemden oder Blusen und langen Hosen, am Abend der Aufenthalt in geschlossenen oder klimatisierten Räumen, die Anwendung von Repellents und Insektiziden, der Gebrauch von Moskitonetzen und Fenstergittern. Im Wohnumfeld sollten Mückenbrutplätze möglichst beseitigt werden.

 

Weitere Informationen:

https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/west-nil-fieber/

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/29_24.pdf