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Ankommen organisieren und erste Orientierung geben

20.06.2022

Sozialprogramm ThINKA unterstützt Geflüchtete aus der Ukraine

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben fast 20.000 Menschen aus der Ukraine Zuflucht in Thüringen gesucht. Die Menschen, die in Thüringen ankommen, brauchen Unterstützung, um sich hier zurechtzufinden. Rat und Tat braucht es etwa bei der Suche nach Wohnraum und der Versorgung mit der nötigen Erstausstattung, bei der Vermittlung eines Kita-Platzes und der Anmeldung in der Schule, bei der Kontoeröffnung und der Krankenversicherung sowie der Beantragung von Sozialleistungen. Die durch den Europäischen Sozialfonds und das Land Thüringen geförderten Projekte des ThINKA-Programms leisten diese Unterstützung seit Ankunft der ersten Geflüchteten aus der Ukraine.

Es gibt 18 solcher ThINKA-Projekte in Thüringen, weitere sollen demnächst hinzukommen. Zumeist sind diese Projekte in Wohngebieten angesiedelt, die vor besonderen sozialen Herausforderungen stehen. Es sind Anlaufstellen für alle dort lebenden Menschen mit vielfältigen Problemlagen. Die Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter helfen im Einzelfall und aktivieren die Bewohnerschaft, um mit ihnen gemeinsam die Wohngebiete lebensfreundlicher zu gestalten. Dabei nutzen sie auch die über die Jahre gewachsenen Kontakte in den Netzwerken der Akteure und Einrichtungen vor Ort. Diese engen Kontakte zu Ämtern und Behörden ermöglichen nun auch die schnelle und wirkungsvolle Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten.

Die Hilfsbereitschaft in Thüringen ist sehr groß. Vielerorts packen Menschen in ihrer Freizeit an, um den Geflüchteten aus der Ukraine in ihrer Notlage zu helfen. ThINKA unterstützt auch die vielen ehrenamtlich Engagierten bei ihren Aktivtäten und sorgt für Entlastung. In Mühlhausen wurde beispielsweise durch eine ehrenamtliche Initiative ein Gartengrundstück kostengünstig gepachtet, wo sich nun besonders ältere Geflüchtete betätigen können. ThINKA übernimmt hier die Verantwortung und weitere Organisation.

Hintergrund:

Die Thüringer Initiative für Integration, Nachhaltigkeit, Kooperation und Aktivierung (ThINKA) ist ein Projekt, das seit 2014 in verschiedenen Stadtteilen und Wohngebieten in Thüringen mit besonderen Herausforderungen tätig ist. ThINKA wird mit den Mitteln des Europäischen Sozialfonds unterstützt. Ab Juli 2022 übernimmt 20 Prozent der Kofinanzierung der Freistaat Thüringen. Die übrigen 20 Prozent Kofinanzierungsanteil werden in der Regel durch kommunale Mittel, Mittel lokaler Wohnungsunternehmen oder Trägereigenmittel getragen.

Die ThINKA-Vorhaben sind mit ihren Anlaufstellen in Quartieren bzw. Sozialräumen aktiv, die in besonderem Maße sozial belastet sind. In den teilnehmenden Landkreisen und kreisfreien Städten gibt es jeweils ein bis zwei ThINKA-Vorhaben.

Ziel von ThINKA ist es, in der konkreten Lebenswelt der Bewohnerschaft ein niedrigschwelliges Angebot zu schaffen, zur sozialen Integration, zur Verbesserung von Beschäftigungsfähigkeit und zum Abbau individueller Armutslagen. ThINKA verknüpft dabei klassische Einzelfallarbeit (Beratung, Begleitung und Vermittlung von Unterstützungsleistung) mit Netzwerkarbeit und Stadtteil-/ Sozialraumarbeit. Unter Einbeziehung der lokalen Akteure trägt ThINKA in einer Lotsenfunktion dazu bei, den Hilfesuchenden Zugänge zur sozialen Infrastruktur zu ermöglichen. Die netzwerkbasierte Stadtteilarbeit zielt auf eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität, indem die Bewohnerschaft in diese Gestaltungsprozesse eingebunden wird. ThINKA initiiert und begleitet solche Prozesse und aktiviert die Menschen zur Mitwirkung. Damit fördert ThINKA die Potenziale des Gemeinwesens und trägt zu mehr Widerstandsfähigkeit des Quartiers gegenüber Krisensituationen und sozialen Problemlagen bei.

 

In den folgenden Thüringer Landkreisen beziehungsweise Kommunen sind über das ThINKA-Programm bereits Unterstützungsleistungen für Geflüchtete aus der Ukraine angelaufen:

-       Artern, Landratsamt Kyffhäuserkreis

-       Leinefelde, Eichsfeld (Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V., Caritrasregion Eichsfeld/Nordthüringen)

-       Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis (Evangelischer Kirchenkreis Mühlhausen)

-       Bad Lobenstein/Pößneck, Saale-Orla-Kreis (Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH)

-       Weimar (Hufeland Träger-Gesellschaft Weimar mbH)

-       Sonneberg  (Zweckverband SAZ und wbm-werkstatt bildung & medien)

-       Bad Tabarz, Landkreis Gotha (VHS-Bildungswerk GmbH)

-       Altenburg, Altenburger Land (AWO AJS gGmbH)

-       Bleicherode und Sollstedt, Landkreis Nordhausen (Kreisjugendring Nordhausen e. V)

-       Schmalkalden-Meiningen (Neue Arbeit Thüringen e. V. und IFBW e. V.)

 

Weitere Informationen: www.inka-thueringen.de/wordpress/