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Programm „Thüringer Präventionsketten“ zieht positive Bilanz nach einem Jahr

08.09.2023

Mit dem Programm „Thüringer Präventionsketten“ unterstützt das Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE), An-Institut Fachhochschule Erfurt, im Auftrag der Auridis Stiftung Landkreise und kreisfreie Städte dabei, ganzheitliche und passgenaue Präventionskonzepte für Kinder und ihre Familien zu entwickeln. Hierbei geht es insbesondere um das Kindeswohl im Alter von null bis zehn Jahren.

Die Thüringer Sozialministerin Heike Werner ist Schirmherrin des Programms. Seit dem Start im September 2022 ist ein Jahr vergangen. Anlass, ein Resümee darüber zu ziehen, wie der aktuelle Stand in Thüringen aussieht, welche Schwerpunkte die teilnehmenden Thüringer Landkreise und Städte (Jena, Saale-Orla-Kreis, Schmalkalden-Meiningen, Sömmerda und der Wartburgkreis) beim Auf- und Ausbau ihrer Präventionsketten vor Ort setzen und wie das Land Thüringen das Programm in Zukunft weiter unterstützen wird. Dazu trafen sich die teilnehmenden Landkreise und Städte gestern mit der Thüringer Sozialministerin, der Auridis Stiftung und dem Institut für kommunale Planung und Entwicklung zum Arbeitsgespräch.

Dazu Ministerin Werner: „Armut von Kindern lässt mich fassungslos zurück. Umso wichtiger ist es, verschiedene Möglichkeiten zu entwickeln und zu erproben, um Kindern die Unterstützung zu geben, die sie brauchen. Mit dem Programm ‚Thüringer Präventionsketten‘ werden Erkenntnisse bestehender Netzwerke gebündelt und vorhandene Kooperationsstrukturen gestärkt. Ausgangspunkt ist es, die Bedarfe der Kinder und ihrer Familien zu erkennen und daran die kommunalen Präventions- und Vorsorgeketten noch besser auszurichten. Damit wollen wir Antworten auf die Frage finden, wie Kinder und Familien in schwierigen Lebenslagen erreicht und mit passgenauen Angeboten unterstützt werden können.“

Markus Büchel, Referent für kommunale Präventionsketten der Auridis Stiftung, würdigte das Wirken der Beteiligten: „Wir sind sehr froh, die Verfahren zur Unterstützung benachteiligter Kindern in Thüringen über dieses Programm gemeinsam mit den beteiligten Partnern weiterzuentwickeln. Denn dazu brauchen wir alle Ebenen – die Politik, die fachliche Begleitung und natürlich auch die Kommunen und Familien. Sonst würde das Programm keinen Sinn ergeben."

Die erste Zwischenbilanz ist positiv. Alle teilnehmenden Landkreise und Kommunen sind in den Reflexionsprozess eingetaucht und haben sich der Frage gestellt, wie ein systematisches Zusammenwirken der unterschiedlichen Akteure und Institutionen nachhaltig auf- oder ausgebaut werden kann. Feste Strukturen zur Prozessberatung der Kommunen wurden geschaffen, Qualifizierungsmodule durchgeführt und Vernetzungsangebote in fachlichen Austauschformaten, wie das Durchführen eines Planspiels „Präventionskette“ oder der Austausch mit Landkreisen aus anderen Bundesländern, fanden statt. Weitere Fachgespräche und Fachtage sind geplant.

„Künftige Aufgabe wird es sein, eine integrierte Gesamtstrategie sowohl konzeptionell als auch arbeitsorganisatorisch zu gestalten und zu einer kommunalen Präventionsstrategie für Thüringen zusammenzuführen“, so die Programmleiterin am Institut für kommunale Planung und Entwicklung, Heike Schaarschmidt. „Und diese gilt es dann auch mit Leben zu füllen. Die Kommunen können auf die Ergebnisse der Armutspräventionsstrategie bereits aufbauen und sie fortschreiben. Diese strukturelle Verknüpfung ist bislang einmalig. Um den Anspruch einer kommunal integrierten Präventionspolitik umzusetzen, braucht es weiter das Engagement auf allen Ebenen. Bestehende Förderprogramme, Planungen und Maßnahmen müssen miteinander verknüpft und im Resultat in passgenaue Angebote zur Prävention hinsichtlich der Folgen von Kinderarmut umgewandelt werden.“

„Das braucht an der ein oder anderen Stelle Mut, Prozesse neu zu denken und Veränderungen anzugehen. Damit lernen und wachsen wir aber auch“, so Ministerin Werner abschließend.

 

Hintergrund:

Die Auridis Stiftung fördert öffentliche Träger und private Organisationen, die mit ihren Angeboten und Leistungen die Bedingungen für ein gelingendes Aufwachsen von allen Kindern nachhaltig verbessern. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf der frühen und mittleren Kindheit, da diese Lebensjahre entscheidend für die geistige, körperliche und soziale Entwicklung von Kindern sind. Die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe, Bildung und Gesundheit stehen hierbei für uns im Fokus.

Weitere Informationen zur Stiftung: https://www.auridis-stiftung.de/
Weitere Informationen zum Programm: www.thueringer-praeventionsketten.de