Das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie hat den 2. Thüringer Glücksspielsuchtbericht veröffentlicht. Der Bericht zeigt die aktuelle Situation und Entwicklung des terrestrischen und Online-Glücksspiels im Freistaat und dokumentiert Maßnahmen der Landesregierung sowie ihrer Partnerinnen und Partner im Bereich Suchtprävention und Hilfsangebote.
Zweiter Thüringer Glücksspielsuchtbericht veröffentlicht
02.09.2025
Zentrale Ergebnisse
In Thüringen sind rund 33.740 Personen (2,4 % der 18- bis 70-Jährigen) von einer glücksspielbezogenen Störung betroffen.
Die große Mehrheit der Hilfesuchenden sind Männer zwischen 20 und 39 Jahren.
Hauptgrund für die Aufnahme von Beratung ist eine finanzielle Problemlage (63,5 %).
Das Spielen an Geldgewinnspielautomaten ist nach wie vor die häufigste Spielform (84,2 %).
Bei gut zwei Dritteln (65,2 %) der betreuten Personen verbesserten sich die Probleme im Verlauf der Behandlung. Ein Jahr nach Betreuungsende waren fast zwei Drittel glücksspielfrei.
Der Bericht weist auf eine Diskrepanz zwischen den gestiegenen Spieleinsätzen und den vergleichsweise niedrigen Fallzahlen in den Beratungsstellen hin. Besonders das Online-Glücksspiel birgt durch fehlende soziale Kontrollmechanismen erhebliche Suchtgefahren. Künftige Erhebungen – insbesondere der bundesweite Glücksspiel-Survey 2025 – werden genauere Trendanalysen ermöglichen.
Ausblick
Der Bericht unterstreicht die Bedeutung einer konsequenten Suchtprävention und wirksamer Hilfsangebote, um gefährdete Menschen frühzeitig zu erreichen. Die Landesregierung wird die Entwicklungen aufmerksam beobachten und ihre Maßnahmen weiterentwickeln.
Hintergrund
Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 wurde der Glücksspielmarkt bundesweit neu reguliert. Eine umfassende Evaluation durch die Glücksspielaufsichtsbehörden ist bis 2026 vorgesehen. Der Thüringer Landtag hatte die Landesregierung bereits 2021 in einem Beschluss gebeten, regelmäßig über die Entwicklungen in diesem Bereich zu berichten.
An der Erstellung des Berichts beteiligten sich das Thüringer Ministerium für Inneres, Kommunales und Landesentwicklung, das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, das Thüringer Finanzministerium, die Fachstelle Glücksspielsucht sowie federführend das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie.