Inhaltselment überspringen 

Gegen Corona impfen? Du entscheidest!

Die Europäische Kommission hat am 31. Mai 2021 auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA den Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Am 23. Juli hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) auch die Erweiterung der Zulassung der Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren mit Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna empfohlen. Die Europäische Kommission hat die Zulassung für diesen Personenkreis entsprechend erweitert.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Corona-Schutzimpfung mit einem der beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe seit dem 19. August offiziell für alle Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.

Am 26. November 2021 hat die Europäische Kommission den Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer für Kinder von fünf bis elf Jahren zugelassen. Mit Zulassung ist die Impfung auch in dieser Altersgruppe möglich.

Seit Ende 2021 sind Booster-Impfungen auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren möglich. Wie für Erwachsene ab 18 Jahren gilt auch für die 12- bis 17-Jährigen, dass die Booster-Impfung bereits drei Monate nach der Zweitimpfung möglich ist.

Hinweis: Diese Seite ist ein Informationsangebot speziell für Kinder und Jugendliche, Informationen für Eltern finden Sie hier.

 
Inhaltselment überspringen 

Eure Fragen - kurz beantwortet

Wenn ich nicht geimpft bin – werde ich dann krank?

Egal, wie gut Du aufpasst – eine Ansteckung mit dem Coronavirus kann man nicht immer vermeiden. Das Virus verbreitet sich vor allem über die Atemluft: Kleinste ausgeatmete Luftpartikel (Aerosole) schweben lange im geschlossenen Raum und können auch später noch andere anstecken.

Das Virus verbreitet sich vor allem bei den Ungeimpften. In anderen Ländern haben sich deshalb mehr Kinder und Jugendliche angesteckt, als viele Erwachsene geimpft waren. Wenn Du nicht geimpft bist, hast Du ein größeres Risiko, Dich anzustecken.

Wie gefährlich besorgniserregende Virusvarianten, wie die „Delta“-Variante, für Kinder und Jugendliche sind, weiß man noch nicht genau – außer, dass sie bisher oft ansteckender sind. Wenn sich insgesamt mehr Leute  anstecken, erkranken natürlich auch mehr Leute schwer. Es zeigt sich bereits, dass mit dieser Variante deutlich mehr Menschen ins Krankenhaus müssen und junge Leute besonders häufig betroffen sind.

Quellen:

Wenn ich Corona kriege – wie schlimm ist das?

Für die meisten Kinder und Jugendlichen war es bisher nicht schlimm.

Ca. 4.505.000 12- bis 17-Jährige gibt es in Deutschland, bei
206.161 wurde Corona festgestellt (4,57% oder 45 von 1.000), davon mussten
2.110 ins Krankenhaus (1,02% oder 10 von 1.000) und
2 sind gestorben (0,094% oder 1 von 1.000).

(Stand: Ende September 2021, Quelle: RKI)

Quellen:

Was ist Post- oder Long-Covid?

Nach einer Coronavirus-Erkrankung können Erschöp­fung, Atemnot oder Konzentrationsstörungen länger anhalten, auch wenn die Kinder und Jugendlichen keine oder nur ganz leichte Symptome während ihrer Corona-Infektion hatten. Hier wird noch geforscht: vor allem wie häufig das ist, welche Symptome auf­treten und wer betroffen ist.

Quellen:

Gibt es einen Impfstoff für mich?

Ja. Zwei der verschiedenen Impfstoffe sind für alle ab 12 Jahren zugelassen (von BioNTech/Pfizer und Moderna). Andere Impfstoffe sind für Deine Altersgruppe noch auf dem Prüfstand.

Ist die Impfung für mich empfohlen?

In Deutschland gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) Empfehlungen ab. Die STIKO empfiehlt seit dem 19. August die Corona-Schutzimpfung für alle Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Zuvor hat die STIKO die Impfung nur für bestimmte Kinder und Jugendliche empfohlen, z. B. wenn diese bestimmte Vorerkrankungen haben.

Warum hat die STIKO jetzt Ihre Empfehlung geändert?

Bevor die STIKO den Impfstoff für alle Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren empfehlen konnte, mussten noch mehr Daten gesammelt werden, um ganz sicher zu sein, dass sich die Impfung wirklich für alle 12- bis 17-Jährigen lohnt, und nicht nur für die besonders gefährdeten. Mittlerweile ist die Datenlage ausreichend, um die Impfung für alle Kinder und Jugendlichen zu empfehlen. Auch andere Impfungen waren früher mal länger auf dem Prüfstand, das ist ein normaler Prozess.

Es gilt nach wie vor: Jede:r ab 12, der oder die das für sich wichtig findet, kann sich impfen lassen. Auch wenn die STIKO die Impfung allen Kindern und Jugendlichen empfiehlt, es gibt keine Impfpflicht.

Quellen:

Was ist die Ständige Impfkommission (STIKO)?

Die Ständige Impfkommission (STIKO)ist ein unabhängiges Expertengremium aus Expertinnen und Experten, das am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelt ist. Die Aufgabe der STIKO ist es, Impfempfehlungen auf der Basis der besten aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse abzugeben[1]. Die Abstimmung über diese Empfehlungen erfolgt dann mit weiteren Expertenkreisen und Fachgesellschaften. Die STIKO-Sitzungsprotokolle sind öffentlich zugänglich und können von jedem eingesehen werden.[2]


[1]https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/stiko_node.html

[2]https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Protokolle/protokolle_node.html

 

Wie sicher und wie wirksam ist die Impfung?

Alle Impfstoffe werden nach strengen Sicherheitsstandards überprüft und ständig weiter überwacht. Sollte eine bisher unbekannte Nebenwirkung auftauchen, wird sie schnell bemerkt und die Behörden können handeln.

In der Zulassungsstudie für den Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zeigt sich: Von den 1.005 Kindern und Jugend­lichen, die den Impfstoff bekommen haben, ist innerhalb der folgenden 2-4 Monate niemand krank geworden. In der Vergleichsgruppe (978 ohne Impfstoff) gab es 16 Coronafälle.

Impfen wirkt also. Bei älteren Jugendlichen war es ähnlich. Sehr selten kann man sich trotz Impfung anstecken und selten auch andere anstecken. Bei Erwachsenen verhindert die Impfung fast immer eine schwere Erkrankung oder Todesfälle. Wahrscheinlich gilt dasselbe auch für Jüngere. Das wird aber noch erforscht.

Quellen Sicherheitsstandards:

Quellen Zulassung:

 

Sind Impfreaktionen normal?

Ja. Schmerzen im Arm, Kopfschmerz, Schüttelfrost – kennst Du vielleicht schon von anderen Impfungen.

Das zeigt: Dein Immunsystem ist angesprungen und baut jetzt die Abwehr gegen Corona auf. Dein Immunsystem ist aktiver als bei Erwachsenen. Vielleicht hast Du deshalb etwas stärkere Impfreaktionen. Und wenn Du gar nichts merkst? Macht nix, jedes Immunsystem ist anders. Die Impfung wirkt trotzdem!

Und schlimme Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen sind seltene unerwünschte Re­aktionen auf eine Impfung. In der Zulassungsstudie wurden gelegentlich Schwellungen der Lymphknoten beobachtet (bei ca. 8 von 1.000 Geimpften). Die Ärztin oder der Arzt klärt dich auch noch einmal umfassend auf.

Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit oder Herz­klopfen – das ist nach der Zulassung ab und zu auch bei 12- bis 17-Jährigen aufgetreten. Eine solche Herzmuskelentzündung kam bei Jungs nach einer von 16.000 Zweit-Impfungen vor, bei Mädchen nach einer von 115.000 (die Zahlen beziehen sich auf die USA). Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen sind als sehr seltene Folge der Impfung aufgetreten. Solche Entzündungen können jedoch auch nach einer COVID-19-Infektion auftreten.

Anmerkung:

Lymphknotenschwellung traten als „vaccine-related“ und „unrelated“ auf (nur „unrelated“: 6 von 1.000; beides: 8 von 1.000), daher die Angabe „ca 8 von 1.000“. Zulassungsstudie Frenck et al. (2021), S. 7.

Quellen:

Wo kann ich geimpft werden?

Bei der/dem Kinder-/Hausärzt:in: Termin gibt’s in der Praxis

In einem Impfzentrum: online buchen (impfen-thüringen.de) oder anrufen (03643/4950490)

Wer entscheidet, ob Du geimpft wirst?

Am besten entscheidest Du gemeinsam mit Deinen Eltern und Arzt oder Ärztin. Als Jugendliche:r hast Du das Recht, selbst JA oder NEIN zur Impfung sagen:

  • Wenn Du nicht willst, musst Du nicht.
  • Mit der Einwilligung Deiner Eltern kannst Du geimpft werden, wenn Du über 12 bist.
  • Im Einzelfall geht es auch ohne Einwilligung der Eltern. Dafür sind ausführliche Gespräche mit Arzt oder Ärztin nötig, um festzustellen, ob Du alleine einwilligen kannst.
 
Inhaltselment überspringen 

Auf Social Media was Komisches gelesen?

#takecarebeforeyoushare

 

STOPP-Taste drücken: Lass Dich nicht von Deinen Gefühlen leiten. Halte kurz inne, bevor es weitergeht
Überlege: Kann das stimmen? Was ist die Quelle? Ist sie glaubwürdig, anerkannt?
Prüfe: Sagen andere das Gleiche? Was sagen Fakten-Checker?
Nicht teilen: Wenn Du nicht sicher bist, ob es richtig ist, dann lieber nicht teilen. Egal wie lustig, seltsam oder verstörend. Gib Gerüchten keine Chance!

 

 
Inhaltselment überspringen 

Fakten gegen Gerüchte

Kann ein so schnell entwickelter Impfstoff sicher sein?

Ja. Fakt ist: Bei der Sicherheit werden keine Kompromisse gemacht. Deshalb ging es trotzdem schneller als sonst: Es heißt zwar „neuartiges“ Coronavirus, aber seine Viren-Familie und ihre Eigenschaften waren schon bekannt. Langwierige Vorarbeit für die Impfstoffentwicklung fiel aus. Behörden haben den Papierkram schneller als sonst erledigt. Die ganze Welt ist betroffen – und die ganze Welt hat deshalb zusammengearbeitet.

Quellen:

Schädigt die mRNA-Impfung mein Erbgut?

Nein. Der mRNA-Impfstoff funktioniert mit genetischen Bauplänen des Virus – da war das Gerücht schnell geboren, der mRNA-Impfstoff könne unser Erbgut (DNA) schädigen. Wegen der unterschiedlichen chemischen Struktur kann die mRNA aus dem Impfstoff nicht einfach in das Erbgut des Menschen „eingebaut“ werden. Eine Schädigung der Gene durch den mRNA-Impfstoff wird von Genforscher:innen ausgeschlossen.

 

Macht die mRNA-Impfung unfruchtbar?

Nein.Wie kommt es zu diesem Gerücht? Es gibt tatsächlich eine Mini-Ähnlichkeit zwischen einem Protein des Coronavirus und einem, das für die Fortpflanzung bei Frauen wichtig ist. Die falsche Schlussfolgerung ist: Durch den Impfstoff werden fälschlicherweise auch Abwehrkörper gegen diese anderen Proteine gebildet. Aber: Nur wenn es eine viel größere Ähnlichkeit zwischen den beiden Proteinen geben würde, müsste man so einen Effekt ernsthaft befürchten. Wenn das Virusprotein, das auch für die Impfung genutzt wird, unfruchtbar machen würde, müssten unter denen, die schon Corona hatten, mehr unfruchtbar sein – ist aber nicht so.

Keine Impfung, keine Schule!?

Quatsch. Fakt ist: Egal wie Du Dich entscheidest, Du darfst (oder musst) am Unterricht teilnehmen.

Sind Langzeitfolgen überhaupt schon erforscht?

Jein. Theoretisch kann in der Zukunft etwas auftreten, was jetzt noch nicht bekannt ist. Aber einen wissenschaftlichen Beweis zu erbringen, dass etwas ganz sicher nicht auftritt, ist unmöglich. Man kann aber herausfinden, ob etwas mehr oder weniger wahrscheinlich ist. Wenn Nebenwirkungen nach einer Impfung auftreten, dann meistens kurz danach. Dass Nebenwirkungen erst lange Zeit später auftreten, gibt es kaum; der Impfstoff wird im Körper wieder abgebaut. Als Langzeitfolge wird manchmal etwas bezeichnet, dass erst spät nach der Zulassung entdeckt wird. Meist dauert das lange, bis viele Leute geimpft sind. Gerade werden aber sehr viele Leute in kürzester Zeit geimpft. So können auch sehr seltene Nebenwirkungen schnell erkannt werden. Auch, wenn man es also nicht sicher ausschließen kann: Langzeit sind sehr unwahrscheinlich.

Quellen:

 

 
Inhaltselment überspringen 

Seriöse Video-Quellen

Gerücht: Die Impfung macht unfruchtbar - Stimmt nicht.

Warum siehst Du hier (Quelle: Martin Moder) : https://www.youtube.com/watch?v=cIf80tIIlBc

Ein ganze Reihe anderer kritischer Fragen werden hier von MaiLab beantwortet (Quelle: Mai Thi Nguyen-Kim): https://www.youtube.com/watch?v=a_NpJU12_LA 

Warum die ganze Welt für das Corona-Endgame geimpft werden sollte siehst Du hier (Quelle: Mai Thi Nguyen-Kim): https://www.youtube.com/watch?v=pGJEVXvOcRY

 
Inhaltselment überspringen 

Alle Informationen auf dieser Seite haben wir auch in einem Flyer zusammengestellt. Diesen kannst Du dir hier herunterladen.

 
Inhaltselment überspringen 

Unsere Partner

 
Inhaltselment überspringen 

Diese Informationsseite ist ein Gemeinschaftsprojekt des Thüringer Gesundheitsministeriums sowie des Thüringer Bildungsministeriums, der Universität Erfurt und dem Communication Lab Erfurt mit freundlicher Unterstützung des Henfling-Gymnasiums Meiningen.

Ein großes Dankeschön geht an alle, die unsere Texte gecheckt und Feedback gegeben haben: 

  • Dr. Mai Thi Nguyen-Kim
  • Dr. Lars Dittrich 
  • Prof. Dr. Diethard Tautz
  • Prof. Dr. med. Leif Erik Sander
  • Dr. Martin Terhardt
  • Dr. Jan Franke
  • Dr. Annett Zielosko
  • Dr. Mirjam Jenny
  • Nora Katharina Schmid-Küpke