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Sucht

In unserer modernen Gesellschaft ist erhebliches Suchtpotential vorhanden, beispielsweise Alkohol, Drogen, Kaufsucht oder Arbeitssucht. Vor den zerstörerischen Folgen von Sucht und Abhängigkeit gilt es den Einzelnen und die Gemeinschaft zu schützen.

 
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Suchtprävention in Thüringen – Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Suchtprävention ist in Thüringen ein wichtiger Teil der Gesundheitsförderung und wird von vielen Bereichen gemeinsam getragen: Politik, Bildung, Sozialwesen, Justiz, Wirtschaft und weitere Akteure arbeiten eng zusammen. Dafür gibt es landesweite und regionale Netzwerke, die an den Thüringer Gesundheitszielen ausgerichtet sind.

Die Suchtprävention richtet sich an den Umgang mit legalen und illegalen Substanzen sowie an problematische Verhaltensweisen wie Glücksspiel. Ziel ist es, Menschen frühzeitig zu informieren, Risiken zu erkennen und gesundheitsfördernde Einstellungen und Verhaltensweisen zu stärken – sachlich, glaubwürdig und ohne Belehrung.

Die Maßnahmen verbinden allgemeine Gesundheitsförderung mit gezielter Aufklärung. Sie finden dort statt, wo Menschen leben: in Familien, Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen, Stadtteilen und Betrieben.

Die Qualität der Arbeit wird durch wissenschaftliche Standards, Evaluation und regelmäßige Weiterbildung gesichert.

 
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Beratung und Hilfe: Thüringer Wegweiser für Suchtfragen

In Thüringen gibt es ein gut ausgebautes und verlässliches Netzwerk an Beratungs- und Unterstützungsangeboten. Der Thüringer Wegweiser für Suchtfragen bietet Ihnen jetzt auch digital einen schnellen und einfachen Überblick über anerkannte Angebote der Suchtprävention und Suchthilfe in Ihrer Nähe. So erhalten Sie unkompliziert Informationen und Unterstützung – jederzeit und ortsunabhängig.

 
 
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Netzwerk Suchtkrankenhilfe und Suchtprävention

 
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Leitfäden

Prävention und Hilfsangebote

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Cannabis

Früher und regelmäßiger Cannabiskonsum kann bei jungen Menschen psychische und körperliche Schäden verursachen, die dauerhaft sein können. Viele Jugendliche unterschätzen diese Risiken. 

Der Thüringer Leitfaden "Cannabis" fasst wichtige Präventions- und Hilfsangebote zusammen und bietet einen klaren Überblick, der auch zielgruppenspezifische Unterstützung berücksichtigt.

 
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Crystal Meth

Crystal Meth ist eine gefährliche Droge, die auch in Thüringen zunehmend konsumiert wird. Die besonderen Folgen erfordern eine enge Zusammenarbeit von Suchthilfe, Jugendhilfe, Psychiatrie, Gesundheitsdienst, Schule, Polizei und Justiz.

Der Thüringer Leitfaden „Crystal Meth“ bietet Fachkräften wie Suchthelfern, Lehrern und Polizisten einen aktuellen Überblick über Hilfs- und Präventionsangebote.

 
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Glücksspielsucht

Glücksspielsucht zählt neben Nikotin-, Medikamenten-, Alkohol- und Opiatabhängigkeit zu den häufigsten Suchterkrankungen in Deutschland. 

Mit der Liberalisierung des Glücksspielmarktes 2021 ist das Angebot und die Werbung deutlich gewachsen. Der Leitfaden zur Glücksspielsucht informiert über wichtige Präventions- und Hilfsangebote in Thüringen.

 
 
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Neues Cannabisgesetz seit April 2024

Informationen für Anbauvereinigungen zur Cannabisprävention

Zum 1. April 2024 ist das Cannabisgesetz (CanG) in Kraft getreten. Es erlaubt Erwachsenen den privaten Eigenanbau von Cannabis für den Eigenkonsum sowie den gemeinschaftlichen, nicht-gewerblichen Anbau in Anbauvereinigungen.

Um Kinder, Jugendliche und alle Mitglieder zu schützen, sind Anbauvereinigungen verpflichtet, Schutzkonzepte zu erstellen und Präventionsmaßnahmen umzusetzen.

Dafür erhalten Anbauvereinigungen umfassende Informationen, Schulungen, Präventionsangebote und Materialien, z. B. für Schulen, sowie Ansprechpartner auf Landesebene. Ein entsprechendes Factsheet steht zur Verfügung.

 
 
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Ausgewählte Projekte und Maßnahmen

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Drug-Checking-Projekt „SubCheck“

Thüringen war 2021 das erste Bundesland in Deutschland, das mit dem Pilotprojekt „ALIVE“ (Analysebasierte Intervention) ein mobiles Drug-Checking-Angebot gestartet hat. In Kooperation mit der SiT-Suchthilfe bietet das Projekt Partygängerinnen und Partygängern auf Musikveranstaltungen die Möglichkeit, ihre mitgeführten Substanzen auf gefährliche Beimischungen testen zu lassen. Jede Analyse ist mit einem individuellen Beratungsgespräch verbunden, das zur Reflexion des Konsumverhaltens und zur Aufklärung über Risiken dient.

Eine unabhängige Evaluation durch die Berliner Charité bestätigt nun die hohe Wirksamkeit dieses innovativen Präventionsansatzes:

  • Etwa jede zweite getestete Substanz war verunreinigt oder anders zusammengesetzt als erwartet.

  • Viele Teilnehmende entschieden sich nach Analyse und Beratung gegen den Konsum oder reduzierten die Dosis.

  • Die Teilnehmenden berichteten von einem besseren Wissen über psychoaktive Substanzen und einem reflektierteren Umgang mit dem eigenen Konsum.

Das Projekt zeigt: Drug Checking schützt vor gesundheitlichen Schäden, fördert Aufklärung und erreicht Menschen, die sonst kaum Zugang zu Präventionsangeboten haben.

 
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„Welt der Versuchungen“ – Kunst, Wissenschaft und Suchtprävention

In Erfurt entsteht ein bundesweit einzigartiges Ausstellungshaus: „Welt der Versuchungen“ – ein innovativer Ort, der Kunst und Wissenschaft mit Suchtprävention verbindet. Die Eröffnung ist für den Winter 2027 geplant.

Das neue Haus soll ein Ort der Begegnung, Gesundheitsförderung und Inspiration werden – für alle Generationen. Hier werden gesellschaftlich relevante Themen wie Sucht, Abhängigkeit und Verführungskräfte aufgegriffen – von Alkohol und Drogen bis hin zu digitalen Medien. Ziel ist es, einen offenen, entstigmatisierenden Dialog über ein oft tabuisiertes Thema anzustoßen.

Trägerin des Projekts ist die Stiftung Welt der Versuchungen. Sie bringt Künstler:innen, Wissenschaftler:innen sowie Fachleute aus der Suchtprävention und -hilfe zusammen. Ihr gemeinsamer, interdisziplinärer Ansatz eröffnet neue Perspektiven auf Fragen wie: Was zieht uns an? Was hilft uns? Und wie wollen wir leben?

Gefördert wird das Projektbüro durch das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie. Bau und Einrichtung des Ausstellungshauses werden mit Bundesmitteln realisiert.

Bereits vor der Eröffnung initiiert die Stiftung vielfältige Aktivitäten: Ausstellungen, Schulprojekte, Vermittlungsangebote sowie kreative Zwischennutzungen in Erfurt und darüber hinaus.

 
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ALKOHOL – Alles im Griff!

Das Thüringer Bündnis „Alkohol – Alles im Griff!“ bietet eine starke Plattform zur Vernetzung und Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol in der Bevölkerung. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 steht das Bündnis unter der Schirmherrschaft des Thüringer Gesundheitsministeriums. Dank der vielfältigen Beteiligung zahlreicher Einrichtungen erreicht das Bündnis eine breite Öffentlichkeit. Eine aktuelle Liste der Partner finden Sie auf der Homepage des Präventionszentrums.

Das vorrangige Ziel des Bündnisses ist es, zu einem kritischen und genussvollen Umgang mit Alkohol zu ermutigen und den Missbrauch von Alkohol in Thüringen zu reduzieren. Um das Trinkverhalten positiv zu beeinflussen, bedarf es einer Vielzahl von Maßnahmen – von der Aufklärung über Risiken bis hin zu gesetzlichen Regelungen, die etwa die Verfügbarkeit von Alkohol für bestimmte Zielgruppen einschränken oder die Einhaltung der Null-Promille-Grenze in wichtigen Situationen, wie im Straßenverkehr, sicherstellen.

Die Bündnispartner initiieren und unterstützen Aktionen und Maßnahmen, die insbesondere folgende Ziele verfolgen:

  • 0,0 Promille in bestimmten Situationen: z. B. im Straßenverkehr oder bei Medikamenteneinnahme

  • 0,0 Promille in bestimmten Lebensräumen: z. B. am Arbeitsplatz, in Schulen oder Krankenhäusern

  • 0,0 Promille bei bestimmten Personengruppen: wie Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden

 
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Kinder aus suchtbelasteten Familien in Thüringen

Rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Das beeinträchtigt ihr Leben oft stark – emotional, sozial und körperlich. Viele erfahren Vernachlässigung, Grenzverletzungen oder sogar Gewalt. Ihre Bedürfnisse bleiben häufig unbeachtet, weil das Thema noch immer mit Scham und Tabus belegt ist.

Diese Kinder tragen zudem ein deutlich erhöhtes Risiko, später selbst suchtkrank zu werden – Studien sprechen von einem bis zu sechsmal höheren Risiko. Deshalb unterstützt das Thüringer Gesundheitsministerium gezielt Projekte, die Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien stärken.

Ein zentrales Angebot ist das Beratungsprogramm LICHTWÄRTS der SiT – Suchthilfe in Thüringen gGmbH. Es unterstützt Kommunen, Träger und Netzwerke dabei, suchtpräventive und gesundheitsfördernde Strukturen aufzubauen und dauerhaft zu verankern – unter anderem durch praxisnahe Schulungsangebote für Fachkräfte.

In enger Zusammenarbeit mit dem Präventionszentrum haben sich in Thüringen verschiedene spezialisierte Angebote für betroffene Kinder etabliert:

  • Arnstadt: Soziales Kompetenztraining im Kinder- und Jugendschutzzentrum „Baumhaus“ (Marienstift Arnstadt)

  • Erfurt: Tagesgruppe Haus Jonathan (SiT – Suchthilfe in Thüringen gGmbH)

  • Gera: Gruppenangebot vom Schlupfwinkel und Sorgentelefon Gera e.V.

  • Hildburghausen: „Kids-Club“ des twsd – Trägerwerk Soziale Dienste Thüringen

  • Jena: „Peter Pan“ – Gruppenangebot der SiT – Suchthilfe in Thüringen gGmbH

  • Mühlhausen: Jugendprojekt „BOJE“ der Suchtambulanz des Ökumenischen Hainich Klinikums

  • Nordhausen: „Zauberland“ – Gruppenangebot im Familienzentrum Nordhausen (Jugendsozialwerk Nordhausen e.V.)

  • Suhl: „Rückenwind“ – Kooperationsangebot der Diakonie Henneberger Land, der Suchtberatungsstelle und der Flexiblen ambulanten Erziehungshilfen

Auch die Unterstützung von Fachkräften ist ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit. Der Runde Tisch „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ vernetzt seit 2011 engagierte Fachkräfte aus ganz Thüringen. Ziel ist der gemeinsame Einsatz für nachhaltige Unterstützungsangebote und der fachliche Austausch.

Der Runde Tisch ist bei der Thüringer Fachstelle Suchtprävention angesiedelt und trägt durch Vernetzung, Sensibilisierung und Weitergabe von Wissen zur Stärkung der professionellen Arbeit bei.

 
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SPURWECHSEL – Gesunder Umgang mit digitalen Medien

Medien prägen heute den Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – beruflich wie privat. Durch mobile Geräte verändert sich vor allem das Freizeitverhalten ständig. Dabei bestehen Risiken wie Medienabhängigkeit, Computerspielsucht und übermäßige Nutzung Sozialer Netzwerke.

Das Projekt SPURWECHSEL unterstützt Pädagog:innen und Multiplikator:innen dabei, diese Herausforderungen zu erkennen und sinnvoll damit umzugehen.

Der „Mit Medien e.V.“ und das „Präventionszentrum der Suchthilfe in Thüringen“ bieten ein Maßnahmenpaket mit Wissen und konkreten Handlungsempfehlungen, um einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu fördern.

 
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Projekt Drogerie - Prävention in Thüringer Musikszenen

Das Thüringer Gesundheitsministerium fördert das Projekt „Die Drogerie“, das Jugendliche und junge Erwachsene rund um Musik-Events anspricht. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass hier mehr junge Menschen mit Drogenerfahrung zu finden sind als in der allgemeinen Altersgruppe.

Seit 2000 ist „Die Drogerie“ als niedrigschwelliges, akzeptanzorientiertes Safer-Nightlife-Projekt fester Bestandteil der Thüringer Suchthilfe. Ziel ist es, junge Konsument:innen direkt in der Partyszene zu erreichen – dort, wo andere Hilfsangebote oft nicht hinkommen.

Das Projekt setzt darauf, riskanten Konsum wie Mischkonsum, zu hohe Mengen oder zu häufiges Konsumieren zu verringern. Kurzfristig steht die Schadensminimierung im Vordergrund, langfristig wird eine Abstinenz angestrebt.

 
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