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Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz in Essen - Thüringen bringt Antrag zu verstärkter Forschung bei geschlechtsspezifischer Gewalt ein

25.06.2025

Am 26. und 27. Juni findet unter dem Vorsitz Nordrhein-Westfalens die 35. Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz in Essen statt. Mit einem eigenen Antrag möchte Thüringen die Forschung zu geschlechtsspezifischer Gewalt stärken. Dazu erklärt Frauenministerin Katharina Schenk:

„Noch immer ist die Datenlage zu häuslicher Gewalt und Gewalt an Frauen nicht zufriedenstellend. Zwar hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan, jedoch bestehen immer noch erhebliche Erkenntnislücken dazu, wie sich verschiedene Formen von Diskriminierung und Benachteiligung – zum Beispiel Rassismus, Sexismus, Klassismus – überschneiden und gegenseitig verstärken können. Mit unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung auf, Forschungsaufträge mit diesem Schwerpunkt zu fördern und den Blick verstärkt auf den Aspekt der Mehrfachdiskriminierung zu richten. In der Folge geht es darum, die wissenschaftlichen Erkenntnisse als Grundlage für den Ausbau und die Weiterentwicklung entsprechender Präventions- und Unterstützungsangebote zu nutzen.“

Thüringen wird außerdem als Mitantragsteller zu verschiedenen Anträgen beitreten, dies sind nach aktuellem Stand:

  • Essener Erklärung „Frauen- und Gleichstellungspolitik für eine starke Demokratie“, als Leitantrag eingereicht von Nordrhein-Westfalen

  • Der Vierte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung „Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation“, Antragsteller Saarland

  • „Kampagne gegen Gewalt an Frauen – Männer in die Verantwortung nehmen“, Antragsteller Baden-Württemberg 

  • Der Fall Pelicot und möglicher Reformbedarf im deutschen Strafrecht, Antragsteller Hessen 

  • Gewalthilfesystem bauinvestiv stärken, Antragsteller Brandenburg

  • Das Dunkelfeld der Gewalt an queeren Menschen aufhellen - eine bundesweite und repräsentative Dunkelfeldstudie auf den Weg bringen, Antragsteller Nordrhein-Westfalen

Ministerin Schenk unterstreicht: „Noch immer müssen wir Selbstverständlichkeiten betonen, die leider keine Selbstverständlichkeiten sind. Zusätzlich zeigt sich in Teilen der Bevölkerung verstärkt eine Rückkehr zu traditionellen Rollenbildern. Gemeinsam mit meinen Länderkolleginnen und -kollegen wollen wir ein starkes Signal senden, bereits Erreichtes nicht umzukehren. In Sachen Selbstbestimmung und Gleichberechtigung darf es keine Rückschritte geben.“

Den Thüringer Antrag finden Sie hier: "Verstärkte Forschung bei geschlechtsspezifischer Gewalt"