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Verleihung der Thüringer Rose – Festveranstaltung zu Ehren der Preisträgerinnen und Preisträger der Jahre 2021 und 2022

03.07.2022

Am 7. Juli 2022 wird Thüringens Sozialministerin Heike Werner die Preisträgerinnen und Preisträger der „Thüringer Rose“ für die Jahre 2021 und 2022 auszeichnen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung im vergangenen Jahr nicht stattfinden. Mit der Thüringer Rose werden Menschen geehrt, die sich überdurchschnittlich und mit vollem Herzen durch ehrenamtliche und karitative Arbeit engagieren.

Termin: Donnerstag, 7. Juli 2022, 13:00 Uhr

Ort: Eisenach, Wartburg, Festsaal, Auf der Wartburg 1

Sozialministerin Heike Werner: „Die ‚Thüringer Rose‘ ist eine Auszeichnung für beispiellos engagiertes Handeln und Wirken. Die Preisträgerinnen und Preisträger der letzten beiden Jahre sind ganz vielfältig in ihrem Tun und zeigen so, wie unterschiedlich ehrenamtliches Engagement und karitative Arbeit sein können. Sie alle beweisen, wie selbstloses Handeln funktioniert. Ich freue mich, durch die Auszeichnung mit der ‚Thüringer Rose‘ die Menschen auf die Bühne zu holen, die sonst oft nur im Stillen oder im Hintergrund wirken. Jeder und jede Einzelne hat sich diese Anerkennung mehr als verdient.“

Die Thüringer Rose erinnert an die Heilige Elisabeth, die vor über 800 Jahren in Thüringen wirkte. Als Landgräfin setzte sie sich gegen alle gesellschaftlichen Erwartungen für Arme und Kranke ein und gründete ein Hospital am Fuße der Wartburg. Sie ist durch ihr Handeln bis heute ein Sinnbild für selbstloses und karitatives Wirken.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zur feierlichen Preisverleihung herzlich eingeladen.

Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2021:

1.    Winfried Bergmann aus Frömmstedt

In seinem Thüringer Bäckereiunternehmen rettet Winfried Bergmann seit 2019 mit dem Projekt „yesternday“ – „Frisch von gestern“ Backwaren vor Verfall und Verschwendung. Die Ware vom Vortag wird zu ermäßigten Preisen angeboten und der Erlös fließt monatlich in die Unterstützung eines sozialen Projekts der Region. Auf diese Weise konnten schon über 60 Tonnen Backwaren gerettet und 10.000 Euro an Spendengeldern für lokale Projekte gesammelt werden.

2.    Margit Brode aus Kaltennordheim / Ortsteil Kaltenlengsfeld

Margit Brode ist als langjährige Vereinsvorsitzende des Feuerwehrvereins Freiwillige Feuerwehr Kaltenlengsfeld e.V. so etwas wie „Die gute Seele“ des Vereins. Jahrelang war Sie selbst Vorsitzende und engagierte sich über die eigentlichen Tätigkeiten einer Vereinsvorsitzenden hinaus. Eines ihrer Herzensprojekte ist die Bewahrung der heimatlichen Mundart. Sie ist Ansprechpartnerin für sämtliche Belange des Dorfes, engagiert sich bei der jährlich stattfindenden Rentner-Weihnachtsfeier und kümmert sich um das historische Denkmal im Park oder den Friedhof.  

3.    Christian Fliegner aus Mühlhausen

Seit 18 Jahren ist Christian Fliegner Mitglied im Sozialverband VdK Hessen/Thüringen. Davon ist er seit 14 Jahren als Vorsitzender des Kreisverbandes Unstrut-Hainich tätig und arbeitet seither in dieser Funktion auch in verschiedenen übergeordneten Gremien und Ausschüssen im Landesverband mit. Unter seiner Obhut entwickelte sich die Außenwahrnehmung des Verbandes äußerst positiv, denn er engagiert sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit. Zudem ist Christian Fliegner Vertreter des VdK beim Blinden- und Sehbehindertenbeirat der Stadt Mühlhausen.

4.    Paul Andreas Freyer aus Weimar

Seit über 20 Jahren ist Paul Andreas Freyer Teil der beiden karitativen Organisationen „Stiftung Senfkorn“ und „Johannes Falk e.V. – Gesellschaft der Freunde in der Not“. Letzterer wurde 1999 von ihm mit ins Leben gerufen. Paul Andreas Freyer widmet sich der Bewahrung und Erhaltung des Erbes Johannes Falks sowie vielfältigen sozialen und kulturellen Aktivitäten. Bei Weihnachtsessen für Bedürftige, Strandfreizeiten für Jugendliche, Aufräumaktionen und vielen weiteren Aktionen ist er für den guten Zweck im Einsatz.

5.    Ehepaar Dr. Eberhardt Greiner und Ingrid Greiner aus Gotha

Dr. Eberhardt Greiner zählt zu Gothas engagiertesten Persönlichkeiten. Jahrzehntelang hat er als Sportmediziner Vereine sowie ihre Athletinnen und Athleten betreut. Zusätzlich engagiert er sich in besonderem Maß für seine Heimatstadt. So ist er erster Gründungspräsident des LIONS Club Gotha und initiierte soziale und gemeinnützige Projekte wie Spendensammlungen, Konzerte und Benefizfahrten. Auch Ingrid Greiner gilt als unverwechselbare Botschafterin der Stadt Gotha und vor Ort als „Mutter aller Stadtführerinnen“. Seit über 40 Jahren engagiert sie sich als Stadtführerin auch sozial, indem Sie die Führungen und Erlebnisrundgänge auch für Menschen mit Behinderungen zusammen mit dem Verband der Behinderten anbietet. Weiterhin ist sie Initiatorin des jährlichen Ekhof-Konzertes. Die in diesem Rahmen gestifteten Spendensummen kommen sozialen und gemeinnützigen Projekten zugute.

6.    Margrid Holland aus Rudolstadt

„Es gibt so vieles, was man tun kann“, das ist das Lebensmotto von Margrid Holland. Seit über 20 Jahren engagiert sie sich im Thüringer Seniorenverband e.V. Ortsverband Rudolstadt. Gleichzeitig ist sie Vorstandsmitglied. Als Hauptinitiatorin der Seniorentage in Rudolstadt gelang es ihr, die Festveranstaltungen unter dem Motto „Kultur erleben – Kultur verbindet“ zu einem regionalen Erfolgsfest werden zu lassen. Außerdem organisiert Frau Holland Busfahrten und Ausflüge für die Seniorinnen und Senioren.

7.    Elisabeth Kunz aus Rudolstadt

Herzensangelegenheit von Elisabeth Kunz ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Menschen mit Behinderungen und Handicaps. Als ehemalige Krankenschwester, später dann Fachbereichs- und Schulleiterin des Schulzentrums „Janusz Korczak“ ist sie nun im Ruhestand und leistet trotzdem täglich ehrenamtliche Arbeit. Am Förderzentrum der Schule ist sie für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarfen da und schreibt sonderpädagogische Gutachten. Außerdem begleitet sie das Projekt „Wunderkammer Natur“, das Kinder zum Forschen und Kennenlernen der Natur anleiten soll.

8.    Eberhardt Mann aus Zella-Mehlis / Ortsteil Benshausen

Nach der politischen Wende war Eberhardt Mann für drei Legislaturperioden Mitglied im Gemeinderat der Gemeinde Benshausen. Bis heute ist er die treibende Kraft zur Erhaltung der Ortschronik. Gemeinsam mit seiner Frau Erika engagiert er sich als ehrenamtlicher Chronist für die Heimatgeschichte seines Wohnortes. Seine Recherchen fließen auch in das Heimatmuseum Benshausen ein, das er mit seiner Frau betreut.

9.    Dr. Manfred Röhrs aus Weimar

Dr. Manfred Röhrs ist seit über 40 Jahren ein wichtiger Teil des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda e.V. 15 Jahre war er selbst ehrenamtlicher Vorstand des Vereins. Sein Engagement für Menschen mit Behinderungen begann bereits in den 80er Jahren. Er setzt sich seitdem aktiv für die Belange und Rechte von Menschen mit Behinderung ein. Durch sein kontinuierliches und engagiertes Wirken entwickelte sich das Lebenshilfe-Werk bedürfnisorientiert weiter.

10. Karin Schrappe aus Erfurt

Karin Schrappe ist seit vielen Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich aktiv. In der Deutsch-Russischen-Freundschaftsgesellschaft setzt sie sich für den Abbau von Vorurteilen und den Dialog ein. Zudem plant und organisiert sie viele Veranstaltungen rund um die aktive Friedenspolitik. Seit nunmehr drei Jahren ist Karin Schrappe als stellvertretende Vorsitzende im Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten tätig.

11. Heidrun Traute aus Großbreitenbach / Ortsteil Friedersdorf

Seit über 50 Jahren kümmert sich die ehemalige Ortsteilbürgermeisterin Heidrun Traute um die großen und kleinen Belange der Menschen in Ihrem Wohnort Friedersdorf. Ihr selbstloses und soziales Engagement erstreckt sich über Unterstützung bei Amtsangelegenheiten, Krankentransporte und die Betreuung kranker Menschen, die allein leben und auf Hilfe angewiesen sind. Auch Menschen aus Nachbarorten nehmen mittlerweile die engagierte Hilfe von Heidrun Traute und ihre unermüdliche Unterstützung in Anspruch.

12. Mechthild Wolf aus Niederorschel

Im Jahr 2000 kam Mechthild Wolf zum Ehrenamt der Hospizarbeit. Seit 22 Jahren ist sie nun als qualifizierte ehrenamtliche Hospizhelferin im Eichsfeld tätig und schenkt ihre Zeit schwerstkranken und sterbenden Menschen. Mit großer Empathie, Geduld und Kompetenz steht Sie ebenso den Angehörigen stützend zur Seite – und dies auch in Zeiten der Pandemie. Dazu ist sie aufklärend auch in Schulen, zu Informationsveranstaltungen und Weiterbildungen unterwegs.

Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2022:

1.    Martina Engel aus Roßleben-Wiehe

Seit 2013 arbeitet Martina Engel ehrenamtlich als Bereitschaftspflege-Oma im Kyffhäuserkreis. Mit viel Einfühlungsvermögen und Gespür für sensible und manchmal auch kritische Situationen arbeitet sie mit den Familien und den ihr anvertrauten Kindern zusammen. Insgesamt 14 Kinder hatte sie mittlerweile in Bereitschaftspflege. Zusätzlich organisiert sie auch Pflegeelterntreffen im Kyffhäuserkreis und hat für diese immer ein offenes Ohr.

2.    Katja Fietze-Stegmann aus Arnstadt

Zu Beginn der Corona-Pandemie gründete Katja Fietze-Stegmann die Initiative „Arnstadt hilft“, mit deren Unterstützung vielen Menschen schnell geholfen werden konnte, die an Corona erkrankt oder in Quarantäne waren. Zudem hat Katja Fietze-Stegmann nach der schrecklichen Flutkatastrophe im Ahrtal über den Verein Sachspenden sortiert und war selbst vor Ort, um zu helfen. Seit Beginn ist sie einer der wesentlichen Köpfe der Initiative „Arnstadt hilft“ und leitet die Organisation von über 1.000 Helferinnen und Helfern.

3.    Peter Goericke aus Mühlhausen

Peter Goericke ist mit seiner umsichtigen Art, Herzenswärme und Tatendrang unter anderem im Mühlhäuser Röblingslauf e.V., im 1. Polizeimotorsportverein, in der Freiwilligen Feuerwehr Felchta und im Senioren-Kreisverband Unstrut-Hainich engagiert. Er ist Ansprechpartner bei Problemen jeglicher Art, vermittelt, berät und kooperiert. Seit 2014 ist er Sicherheitsbeauftragter für Seniorinnen und Senioren im Unstrut-Hainich-Kreis und sorgt so dafür, dass ältere Menschen vor Kriminalität geschützt werden und ein stärkeres Sicherheitsgefühl erlangen.

4.    Ehepaar Cornelia und Holger Günther aus Brahmenau

2007 hat das Ehepaar Günther die Selbsthilfegruppe „verwaiste Eltern und trauernde Geschwister Ostthüringen“ gegründet. Seitdem führen sie Eltern und Geschwister mit viel Einfühlungsvermögen durch die Trauer um verstorbene Kinder. Mit ihrer Hilfe gelingt es, betroffene Eltern und Geschwister zu stabilisieren und einen individuellen Weg der Trauerbewältigung zu finden. Ihre Arbeit ist weit über die Landesgrenze Thüringens bekannt. So nehmen auch Eltern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt an den Angeboten teil.

5.    Schwester Herigard Hillmann aus Heilbad Heiligenstadt

Seit über 50 Jahren ist Schwester Herigard Hillmann Mitglied im Orden der Paderborner Vinzentinerinnen. 1985 wurde sie Leiterin des Hospitals „Zum Heiligen Geist“ in Heiligenstadt und half zu jeder Tages- und Nachtzeit, wenn sie gebraucht wurde. Auch heute noch ist sie tagtäglich im Einsatz. Sie hilft bei allen anfallenden Arbeiten in der Tagespflege, kümmert sich aufopferungsvoll um die Bewohner und Bewohnerinnen und in besonderer Weise um die Sterbenden.

6.    Martina Krause aus Uhlstädt-Kirchhasel / Ortsteil Zeutsch

Martina Krause kümmert sich seit vielen Jahren um ältere und hilfsbedürftige Gehörlose. Sie ist Mitglied im Gehörlosensportverein Saalfeld und engagiert sich dafür, dass im Freizeitbereich Barrieren abgebaut werden. Seit 1987 ist sie außerdem die 1. Vorsitzende im Ostthüringer Gehörlosenverein Saalfeld 1967 e.V. Martina Krause ist ein Vorbild, wenn es darum geht, sich trotz oder gerade wegen einer Einschränkung zu engagieren.

7.    Frank Nöthlich aus Mühlhausen

Vor über 30 Jahren gründete Frank Nöthlich den Verein „Das Priorat für Kultur und Soziales“ mit. Er war Vorstandsvorsitzender des Vereins, der als freier Träger in der Kinder- und Jugendhilfe im Unstrut-Hainich-Kreis tätig ist. In all den Jahren seines ehrenamtlichen Einsatzes konnten mehrere Kinderheime und Kindertagesstätten in der Region errichtet werden.

8.    Lutz Osthheim-Dzerowycz aus Meiningen

Lutz Ostheim-Dzerowycz kann seit 2006 aufgrund einer Krebserkrankung nicht mehr in seinem damaligen Beruf arbeiten. Kurzerhand beschloss er, sich in seiner Freizeit zum Hospizbegleiter ausbilden zu lassen und das Thema „Tod und Sterben“ in die Gesellschaft zu tragen. Ab 2017 baute er unter dem Dach der Sozialwerk Meiningen GmbH ein ambulantes Kinder- und Jugendhospiz auf, das mittlerweile eine wesentliche Adresse in der Hospiz- und Palliativversorgung Südthüringens ist. Im letzten Jahr gründete er den Verein „Familientrauerbegleitung Meiningen e.V.“

9.    Brigitte Scholz aus Krayenberggemeinde / Ortsteil Merkers

Brigitte Scholz war bis Ende 2020 die Vorsitzende des Sozialverbandes VdK Hessen-Thüringen im Ortsverband Dorndorf. Dort kümmerte sie sich um die Interessen, Sorgen und Nöte der Mitglieder. Sie organisierte Feste, Reisen, Ausflüge und Veranstaltungen. Nie ging es ihr dabei darum, öffentlichkeitswirksam zu agieren, sondern Alles zur Freude und zum Wohl der Mitglieder zu tun.

10. Winfried Weinrich aus Erfurt

Seit dem Gründungsjahr der Malteser in Thüringen 1993 war Winfried Weinrich deren Landesbeauftragter. Als ehrenamtlicher Diözesanleiter im Bistum Erfurt hat er die Malteserarbeit seit 1996 maßgeblich mitgestaltet. Mit ruhiger und konstanter Führung hat Winfried Weinrich dem Verband Entwicklungsmöglichkeiten und Freiräume eröffnet. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer lagen ihm stets besonders am Herzen.

11. Adelheid Wilk aus Eisenach

Adelheid Wilk wurde 1993 als eine der ersten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Weißen Rings Thüringen ernannt. Seit 29 Jahren steht sie Opfern von Gewalt und Kriminalität schützend zur Seite. Sie begleitet Opfer zu Gerichtsterminen, zur Polizei oder hilft beim Ausfüllen von Anträgen. In der Beratungsstelle des Weißen Rings ist sie stets Anlaufpunkt für Hilfesuchende. Sie unterstützt in Notsituationen und arbeitet gemeinsam mit den Opfern daran, neue Lebensperspektiven zu entwickeln.