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Thüringen impft

Impfempfehlungen für Erwachsene (ab 60 Jahren)

 
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Für Menschen über 60 sind Impfungen besonders wichtig

Mit zunehmendem Alter sinkt die Abwehrkraft des Immunsystems kontinuierlich – auch wenn Sie sich noch gesund und fit fühlen. Menschen über 60 stecken sich daher nicht nur leichter mit Infektionskrankheiten an, sie erkranken oft auch schwerer als junge Erwachsene. Deshalb sind Schutzimpfungen besonders für ältere Menschen von Bedeutung: Sie gleichen aus, was der Körper aus eigener Kraft nicht (mehr) schafft, und sorgen so für einen zuverlässigen Schutz vor gefährlichen Infektionskrankheiten. Dieser Schutz ist wichtiger denn je. Denn in der Grippesaison geht die Gefahr nicht nur von Grippeviren und Pneumokokken, sondern seit der COVID-19-Pandemie auch von Coronaviren aus.

Es sprechen also gleich mehrere gute Gründe dafür, in diesem Jahr keine der empfohlenen Impfungen zu versäumen.

 
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Auf einen Blick

  • Impfen ist die wirksamste Maßnahme zum Schutz vor Infektionskrankheiten.

  • Nicht-Impfen gefährdet die Lebensqualität der ganzen Familie.

  • Impfungen fördern keine Allergien.

 
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Empfohlene Impfungen

Auf der Basis jahrelanger wissenschaftlicher Forschung zum Thema „Impfen“ erarbeitet ein unabhängiges Gremium aus Wissenschaftlern und Ärzten (Ständige Impfkommission/STIKO) Empfehlungen, gegen welche Viren und Bakterien Sie sich impfen lassen sollten. Dabei werden der Nutzen und mögliche Nebenwirkungen auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse genau analysiert und abgewogen – sowohl für den Einzelnen als auch für das gesunde Zusammenleben aller.

Die empfohlenen Standardimpfungen sind für Sie kostenfrei.

Einen guten Überblick liefert der Impfkalender der STIKO. Er listet alle nötigen Impfungen, Auffrischungen und den besten Zeitpunkt dafür auf. Fragen Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, welche Impfungen für Sie sinnvoll sind.

 
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Kurze Fakten

Hier finden Sie die wichtigsten Fakten zu empfohlenen Impfungen

Covid-19

Covid-19 wird durch SARS-CoV-2-Viren, sogenannten Coronaviren, ausgelöst. Diese Viren sind sehr ansteckend. Coronaviren werden durch Tröpfchen übertragen, die sich beim Husten, Niesen, Atmen oder Sprechen in der Luft verteilen. Das Tückische daran: Man kann andere anstecken, ohne selbst erkrankt zu sein bzw. bevor bei einem selbst Krankheitssymptome auftreten. Typisch für Covid-19 sind Halsschmerzen, Husten, Fieber, Schnupfen – Symptome, die einer Grippe ähneln. Kopf- und Gliederschmerzen aber auch Übelkeit und Durchfall können auftreten. Besonders bei älteren Menschen kann eine Erkrankung schlimme Folgen haben. Beispielsweise kann nach überstandener Krankheit eine starke Erschöpfung noch lange anhalten und die Lebensqualität einschränken. Warum Langzeitfolgen bei manchen Menschen auftreten und bei anderen nicht, wird derzeit noch untersucht. Informationen zu den aktuellen Erkenntnissen gibt es hier.

Die Impfung gegen Covid-19 bleibt weiterhin wichtig

Die gute Nachricht ist: Heute tritt Covid-19 nicht mehr als pandemischer Erreger auf, zudem gibt es deutlich weniger schwere Verläufe und Langzeitfolgen. Die Schlechte: Weil das Virus aber weiterhin zirkuliert, kann es immer wieder zu Ausbrüchen kommen, wenn die Bevölkerung nicht ausreichend dagegen geschützt ist. Das ist für Personen mit bestimmten Grundkrankheiten und ältere Menschen gefährlich. Eine Impfung ist deshalb weiterhin wichtig.


Fakt ist:

  • Die Pandemie ist zwar vorbei aber Coronaviren zirkulieren weiterhin in der Bevölkerung.

  • Man kann andere mit Coronaviren anstecken, ohne selbst erkrankt zu sein.

  • Die Impfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen und Langzeitfolgen und ist deshalb weiterhin wichtig.


Die Coronaschutzimpfung schützt zuverlässig

Studien zeigen, dass die Schutzwirkung der Impfung bereits nach einer vollständigen Grundimmunisierung hoch ist und schwere Krankheitsverläufe deutlich reduzieren kann. Der Schutz lässt sich durch eine Auffrischimpfung weiter erhöhen.


Was ist mit Basisimmunität gemeint?

Immun gegen das Coronavirus wird man zum einen durch mehrere Impfungen. Zum anderen aber auch durch Ansteckungen mit dem Virus. Die sogenannte Basisimmunität wird durch mindestens drei Kontakte (Impfung oder Erkrankung) mit dem Virus erreicht. Nach Einschätzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollte, mindestens ein Kontakt durch eine Impfung erfolgen. Dafür ist es aber wichtig, dass ein ausreichender Abstand zwischen den Kontakten liegt.


So wird gegen Covid-19 geimpft

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuell allen Personen ab 60 Jahren eine Basisimmunität plus jährliche Auffrischungsimpfungen.

Für die Basisimmunität sind mindestens drei Immunisierungen notwendig, wobei zwei davon auch eine gesichert durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion sein können. Mindestens ein „Ereignis“ davon sollte aber Impfung sein.

Wenn bisher weder Ansteckungen noch Impfungen stattgefunden haben, empfiehlt die STIKO eine dreimalige Impfung gegen Covid-19.

Machen Sie den Impfcheck und finden Sie heraus, wann eine Impfung für sie ansteht.


Weitere jährliche Auffrischungsimpfungen

Da der Impfschutz mit der Zeit nachlässt, sind für Personen ab 60 Jahrenweitere jährliche Auffrischungsimpfungen empfohlen. Üblicherweise sollten diese jeweils in einem Abstand von zwölf Monaten zur letzten Impfung oder Ansteckung mit dem Virus erfolgen.

Diphterie

„Würgeengel der Kinder“ wurde Diphtherie früher im Volksmund genannt. Mit gutem Grund: Die Infektionskrankheit forderte jahrhundertelang unzählige Kinderleben. Verursacht wird sie von Bakterien, die durch Tröpfcheninfektion oder direkten Körperkontakt übertragen werden. Typische Symptome sind Fieber, starke Halsschmerzen, Unwohlsein, weißlicher Belag im Rachenraum und Atemnot. In schweren Fällen kann es zu Erstickung, Kreislaufversagen, Entzündung des Herzmuskels, Herzversagen und Lähmungen kommen. Und der „Würgeengel“ sucht keineswegs nur Kinder heim, auch Erwachsene sind betroffen. Tödliche Verläufe sind besonders bei Erwachsenen über 40 Jahren sowie bei Kleinkindern häufig. Eine weitere Form, die in Deutschland inzwischen häufiger vorkommt als die klassische Verlaufsform, ist die Wunddiphtherie. Diese zeigt sich als Hautinfektion mit schmierigen Belägen. Sie ist für die Betroffenen meist weniger gefährlich, kann aber auch eine Ansteckungsquelle für eine Rachendiphtherie sein.

Diphtherie ist selten – dank der Impfung

Heute sind die Erkrankungszahlen zum Glück deutlich geringer, denn mittlerweile stehen uns gut verträgliche Impfstoffe zur Verfügung. Trotzdem ist die Gefahr nicht gebannt. Durch den internationalen Reiseverkehr und Migrationsbewegungen kann die Krankheit jederzeit wieder ausbrechen. Lassen Sie sich deshalb von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten, ob bei Ihnen eine Grundimmunisierung oder Auffrischungsimpfung fällig ist, und schützen Sie damit sich und Ihre Nächsten vor der Infektion.


Fakt ist:

  •  Nur dank der hohen Impfquote ist Diphtherie in Deutschland heute so selten.

  •  Sie sollten sich also auch dann impfen lassen, wenn Sie bereits einmal an Diphtherie erkrankt waren. Eine überstandene Diphtherie-Erkrankung schützt nicht sicher vor erneuter Ansteckung.

  •  Diphtherie ist ansteckend. Ihre Impfung trägt zum Schutz von anderen bei.


Die Diphterie-Impfung schützt zuverlässig

Über Jahrhunderte forderte Diphtherie überall auf der Welt unzählige Todesopfer. Erst die Entwicklung des Diphtherie-Serums durch Emil von Behring konnte den Erreger eindämmen. Heute gehört die Impfung zum Standard für Kleinkinder. Auch für Erwachsene wird eine Auffrisch-Impfung dringend empfohlen, da Diphtherie in anderen Ländern noch immer verbreitet ist und jederzeit wieder nach Deutschland eingeschleppt werden kann. Nur solange ein genügend großer Teil der Bevölkerung geimpft ist, werden Ausbrüche verhindert. 

Auch wichtig zu wissen: Auch wer bereits einmal Diphtherie durchgemacht hat, muss geimpft werden, denn die überstandene Krankheit bietet keinen dauerhaften Immunschutz. Der Impfschutz hält circa zehn Jahren an und sollte dann wieder aufgefrischt werden.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Diphtherie allen Personen,

  • die nicht dagegen geimpft sind,

  • deren Grundimmunisierung nicht vollständig ist oder-

  • deren letzte Impfung der Grundimmunisierung oder die letzte Auffrischimpfung mehr als zehn Jahre zurückliegt.

Die von der STIKO empfohlenen Impfungen werden übrigens von den Krankenkassen übernommen und sind für Sie kostenlos. Noch nicht geimpft? Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob und wann Sie sich gegen Diphtherie impfen lassen sollten.


Bei Auslandsreisen ist eine Impfung besonders wichtig

Auch wenn Diphtherie in den Industrienationen nur noch selten vorkommt, ist die Krankheit in einigen Regionen dieser Welt weiterhin ein Thema. Vor Reisen in Gegenden, in denen die Erkrankung stärker grassiert, wird eine Aktualisierung des Impfschutzes deshalb dringend empfohlen. Lassen Sie Ihren Impfschutz gegen Diphtherie frühzeitig vor ihrer Auslandsreise überprüfen und sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin beraten.

FSME

Zecken sind zähe Überlebenskünstler – und für Menschen leider ziemlich gefährlich. Stechen sie zu, können sie über ihren Speichel zum Beispiel Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) übertragen. FSME bricht nicht bei jeder infizierten Person aus – bei der Mehrheit entwickeln sich nach einem Stich mit einer infizierten Zecke keine Beschwerden. Diese Tatsache darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass FSME bei einem Ausbruch sehr gefährlich werden kann.

FSME verläuft in zwei Phasen: Zunächst treten etwa ein bis zwei Wochen nach dem Stich Symptome auf, die einer Grippe ähneln. Die Beschwerden bessern sich meist vorübergehend wieder, bevor ein Teil der Infizierten neurologische Symptome wie Krämpfe, Kopfschmerzen und Lähmungen entwickelt, meist gepaart mit Übelkeit, extremen Unwohlsein und heftigen Fieberschüben. In diesem Fall sind das Gehirn und die Hirnhäute, in seltenen Fällen auch das Rückenmark, entzündet.


Fakt ist:

  • Nicht jede Infektion mit FSME führt zu Symptomen. Aber: Bricht die Krankheit aus, drohen schwere Komplikationen und Folgeschäden.

  • Große Teile Thüringens, vor allem der Südosten, zählen zu den Risikogebieten, eine Impfung schützt alle die dort leben oder sich häufig dort aufhalten.

  • Der Krankheitsverlauf ist bei Erwachsenen schwerwiegender als bei Kindern. Sie haben häufiger mit schweren Verläufen und Folgeschäden zu kämpfen,

  • Die Krankheit wird fast ausschließlich von Zecken übertragen, in seltenen Einzelfällen ist aber auch eine Ansteckung über Lebensmittel möglich.

  • FSME ist nicht ansteckend, eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.


Die FSME-Impfung schützt zuverlässig

Bei einer FSME-Impfung werden inaktive Viren gespritzt, die sich nicht mehr vermehren können. Untersuchungen zeigen, dass die Impfung sehr zuverlässig schützt: Nach drei Impfungen bietet der Impfstoff einen nahezu hundertprozentigen Schutz vor der Krankheit.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung

  • allen Personen, die sich in FSME-Risiko-Gebieten aufhalten oder dort wohnen und ein erhöhtes Risiko für Zeckenstiche besteht. Ob Sie in einem Risikogebiet leben, können Sie auf der Karte überprüfen.

Auch für Reisen in Risikogebiete außerhalb Deutschlands empfiehlt die STIKO die FSME-Impfung, wenn Aktivitäten in „Zeckengebieten“ (zum Beispiel Campen, Wandern, Angeln) geplant sind. 

Für eine Grundimmunisierung sind drei Teilimpfungen notwendig. Es ist daher sinnvoll bereits frühzeitig mit dem Aufbau der Grundimmunisierung zu beginnen, also in den Wintermonaten, um im Frühjahr geschützt zu sein.


So wird gegen FSME geimpft

  • Je nach Impfstoff (lassen Sie sich durch Ihren Arzt beraten) wird zwei Wochen bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite Impfdosis verabreicht.

  • Nach 5-12 Monaten bzw. 9-12 Monaten erfolgt die dritte Impfung. 

Sollten Sie weiterhin in einem FSME-Risikogebiet sein, wird eine erste Auffrischungsimpfung nach drei Jahren und danach alle fünf Jahre empfohlen. Ab dem Alter von 50 bzw. 60 Jahren sollte die Impfung – abhängig vom Impfstoff – alle drei Jahre aufgefrischt werden.

Die Impfung ist für gefährdete Bevölkerungsgruppen innerhalb Deutschlands in der Regel kostenlos. Am besten fragen Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse nach.

Planen Sie kurzfristig eine Reise in ein FSME-Risikogebiet? Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu dem sogenannten Schnellschema für die FSME-Impfung beraten, das in diesen Fällen durchgeführt werden kann.

Die Impfung schützt wirksam vor FSME-Erkrankungen, nicht aber vor Zeckenstichen oder Borreliose. Ein wirksamer Schutz vor Zeckenstichen ist bei Aktivitäten in der Natur trotz Impfung wichtig (zum Beispiel festes Schuhwerk, geschlossene Kleidung, spezielle Zeckenschutzsprays).

 

Grippe

Die Grippe (Influenza) ist eine akut auftretende Infektionskrankheit, die von Influenza-Viren verursacht wird. Diese Viren sind hochansteckend, sodass jedes Jahr in Deutschland zwischen Dezember und März sehr viele Menschen an einer Grippe erkranken. Eine Impfung kann vor der Krankheit schützen, sie muss aber jährlich erfolgen. Das ist nötig, weil sich Grippe-Viren laufend verändern und die Impfstoffe deshalb jährlich angepasst werden müssen.

Anders als eine Erkältung beginnt eine Grippe mit einem Paukenschlag - Sie fühlen sich plötzlich sehr krank und haben wahrscheinlich hohes Fieber und Reizhusten. Die Symptome klingen meist nach fünf bis sieben Tagen wieder ab, es kann aber in seltenen Fällen auch mehrere Wochen dauern.

Die Grippe an sich ist in den meisten Fällen nicht lebensbedrohlich. Oft sind es eher ihre „Begleiter“. Haben Sie zum Beispiel eine Grippe und infizieren sich zusätzlich mit Pneumokokken, verstärken sich die Infektionen gegenseitig und schwächen das Immunsystem. Diese Komplikationen einer Grippe betreffen vor allem ältere Menschen. Pneumokokken sind die häufigsten Erreger von Lungenentzündungen. Treten Grippe und Lungenentzündung gleichzeitig auf, steigt das Risiko für eine Blutvergiftung (Sepsis).


Fakt ist

  • Eine Grippe ist für Menschen über 60 viel riskanter als eine Erkältung.

  • Die jährliche Grippeimpfung verringert das Risiko einer Grippe.

  • Wenn Sie trotz Impfung an einer Grippe erkranken, trägt die Impfung dazu bei, dass die Krankheit milder verläuft und Sie schneller wieder gesund werden.


Die Grippe-Impfung schützt zuverlässig

Die Grippe-Impfung ist die wirksamste Schutzmaßnahme gegen die Grippe. Trotz aller wissenschaftlichen Befunde gibt es das Gerücht, dass die Wirksamkeit der Impfung nicht belegt wäre. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Da es viele verschiedene Grippe-Viren gibt und die Viren sich schnell verändern, kann die Grippe-Impfung keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Erkrankung bieten. Geimpfte haben aber ein deutlich geringeres Risiko, die Grippe zu bekommen. Sollten Sie trotz Impfung erkranken, fällt die Krankheit zudem milder aus.

Machen Sie den Grippe-Impfcheck! Das interaktive Tool hilft Ihnen herauszufinden ob eventuell eine Impfung für Sie ansteht. 


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Grippe

  • allen Erwachsenen ab 60 Jahren ab Anfang Oktober. Es dauert etwa zwei Wochen, bis der Impfschutz aufgebaut ist. So sind Sie bereits vor dem Start der Grippe-Saison, meist von Anfang Dezember bis Ende März, gewappnet.

Eine Impfung gegen Grippe kann zeitgleich mit der Impfung gegen Pneumokokken oder gegen Covid-19 wahrgenommen werden. Beide Impfungen sind für Sie kostenfrei.

Gürtelrose

Herpes Zoster, auch Gürtelrose genannt, wird wie Windpocken durch Varizella-Zoster-Viren ausgelöst. Die meisten Erwachsenen haben in ihrem Leben die Windpocken durchgemacht. Die Windpocken-Viren können in bestimmten Bereichen der Nervenendigungen verbleiben und nach Jahren wieder aktiv werden, beispielsweise, wenn mit zunehmendem Alter die Abwehrkraft des Immunsystems sinkt. Es kann dann zu einem sehr schmerzhaften Ausschlag – der Gürtelrose kommen. Von Gürtelrose sind vor allem ältere Menschen und Menschen mit einer Immunschwäche betroffen. Typische Symptome sind brennender Schmerz und ein Hautausschlag mit Bläschen. Die Symptome treten meist an Rumpf und Brustkorb auf. Nachdem der Hautausschlag abgeheilt ist, können Nervenschmerzen noch mehrere Monate bis Jahre anhalten (postherpetische Neuralgie). Eine Impfung kann zum Erhalt der Lebensqualität mit zunehmenden Alter beitragen.


Fakt ist:

  • Gürtelrose wird durch Windpocken-Viren ausgelöst, die nach Jahren wieder aktiv werden können.

  • Da die Abwehrkraft des Immunsystems im Alter sinkt, haben Menschen ab 60 Jahren ein höheres Risiko zu erkranken. 

  • Die Impfung schützt vor schweren Verläufen, wie lange anhaltenden Nervenschmerzen, die die Lebensqualität erheblich einschränken.  


Die Herpes Zoster-Impfung schützt

Die Herpes-Zoster-Impfung kann eine Krankheit ab dem Alter von 50 Jahren bei 92 Prozent der Geimpften verhindern, bei 82 Prozent der Geimpften verhindert sie schwere Verläufe wie die postherpische Neuralgie (anhaltende Nervenschmerzen). Die Wirksamkeit der Impfung nimmt mit zunehmenden Alter ab, eine Herpes Zoster Erkrankung kann aber immer noch bei 90 Prozent der über 70-jährigen Geimpften verhindert werden.

Gut zu wissen: An einer Gürtelrose kann man immer wieder erkranken. Eine Impfung kann das Risiko für weitere Erkrankungen senken und ist daher auch für bereits einmal an Gürtelrose Erkrankte sinnvoll. 


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die zweimalige Impfung gegen Gürtelrose mit einem Totimpfstoff

  • allen Personen ab 60 Jahren.

  • allen Personen ab 50 Jahren, deren Immunsystem durch Krankheit oder Behandlung geschwächt ist.


So erfolgt die Impfung:

Die Impfung gegen Gürtelrose erfolgt mit einem Totimpfstoff an zwei Impfterminen im Abstand von mindestens zwei und maximal sechs Monaten.

 

Keuchhusten

Keuchhusten, in der Fachsprache Pertussis genannt, ist weit mehr als „nur Husten“. Er wird durch Bakterien ausgelöst, ist hoch ansteckend und kann schlimme gesundheitliche Folgen haben. Beinahe jeder Kontakt zwischen einem Erkrankten und einem ungeschützten Gesunden führt zu einer Ansteckung. Beim Husten, Niesen oder Sprechen können sich die Bakterien über winzige Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum in der Luft weiterverbreiten und eingeatmet werden. Weltweit ist Pertussis eine der häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege. Die Erreger befallen dabei die Schleimhäute und verursachen heftige Hustenattacken, die über mehrere Wochen auftreten und oft mit Erbrechen einhergehen. Bei Kindern und Säuglingen kann es sogar zu Erstickungsanfällen kommen. 

Zu wenige Erwachsene sind in Deutschland ausreichend vor den Erregern geschützt

Früher galt Keuchhusten als Kinderkrankheit, doch mittlerweile trifft die Infektion immer häufiger auch Erwachsene. Der Grund: Während mittlerweile die meisten Kinder gegen Keuchhusten geimpft sind, vergessen viele Erwachsene die Auffrischimpfung. Die Grundimmunisierung im Kindesalter schützt nicht lebenslang vor der Erkrankung, sondern nur für circa 4 bis 12 Jahre. Auch nach einer überwundenen Keuchhusten-Erkrankung können sich Menschen jeden Alters erneut anstecken.


Fakt ist:

  • Zu wenige Erwachsene sind in Deutschland ausreichend vor den Erregern geschützt.

  • Auch wenn Sie schon einmal an Keuchhusten erkrankt waren, sind Sie nicht immun. Der Schutz nimmt nach einer Erkrankung wieder ab, er wirkt nur für maximal 10 bis 20 Jahre.

  • Wenn Sie nicht ausreichend gegen Keuchhusten geimpft sind, gefährden Sie Neugeborene und Kinderin Ihrem Umfeld


Die Keuchhusten-Impfung schützt zuverlässig

Die Keuchhusten-Impfung ist die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung der Krankheit. Sie verringert das Risiko, überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.

Mit der Impfung schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch Ihr Umfeld. Denn Säuglinge können erst mit ca. zwei Monaten gegen Pertussis geimpft werden. Gleichzeitig sind sie durch eine Keuchhustenerkrankung besonders gefährdet. Sie werden in den allermeisten Fällen durch enge Kontaktpersonen angesteckt – teils ohne dass die sich dessen bewusst sind. Unsere Kleinsten sind deshalb darauf angewiesen, dass sich die Menschen um sie herum vor den Erregern schützen.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt

  • allen Erwachsenen die einmalige Impfung gegen Pertussis bei der nächsten Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie. Eine Auffrischung dieser Impfung erfolgt alle zehn Jahre. Die Impfung kann jederzeit nachgeholt werden, sollte keine Grundimmunisierung im Kindesalter erfolgt sein.

Weiterhin sollen enge Kontaktpersonen und Betreuende eines Neugeborenen sowie Personal im Gesundheitsdienstdienst und Gemeinschaftseinrichtungen alle zehn Jahre eine Impfung gegen Keuchhusten erhalten.

Kinderlähmung

Kinderlähmung trifft nur Kinder? Von wegen. Auch Erwachsene können davon betroffen sein. Die Erkrankung, in der Fachsprache Poliomyelitis (kurz: Polio) genannt, wird durch ein Virus verursacht, das z.B. durch Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Zwar verläuft die Infektion bei den allermeisten Erkrankten ohne Symptome, doch in manchen Fällen kann das Virus schwere Komplikationen verursachen. Dazu zählen Lähmungen und Muskelschwund. Selten kommt es auch zu einer Schädigung der Hirnnervenzellen und einer lebensgefährlichen Atemlähmung. Auch in Mitteleuropa grassierte der Erreger bis in die 60er Jahre so schlimm, dass sich die Menschen meist schon im Kindesalter damit ansteckten. So kam es zu dem Namen: „Kinderlähmung“.

Deshalb bleibt die Impfung gegen Kinderlähmung weiterhin wichtig.

Heute tritt Polio zwar in nur noch wenigen Regionen der Welt auf. Weil der internationale Reiseverkehr die Welt so eng vernetzt, kann der Erreger jedoch leicht aus dem Ausland eingeschleppt werden – und sich erneut ausbreiten, wenn die Bevölkerung nicht ausreichend dagegen geschützt ist.


Fakt ist

  • Nur die vollständige Impfung schützt wirkungsvoll vor einer Ansteckung mit Polioviren.

  • Sind nicht genügend Menschen gegen Kinderlähmung geimpft, können sich die Viren auch in Deutschland wieder ausbreiten.

  • Polio ist weiterhin eine Gefahr.


Die Polio-Impfung schützt erfolgreich.

Im Jahr 1988 setzte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ziel, die Kinderlähmung weltweit einzudämmen. Mit Erfolg: Durch flächendeckende Polio-Impfungen konnten Millionen von Menschen vor unheilbaren und zum Teil tödlichen Lähmungen bewahrt werden. Allerdings verhinderten Krisen und Konflikte bisher, dass die Erkrankung komplett aus der Welt geschafft werden konnte.


So wird gegen Kinderlähmung geimpft:

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung

  • allen Personen, die noch keine oder eine unvollständige Grundimmunisierung haben bzw. die nicht mindestens eine Auffrischimpfung wahrgenommen haben.

Regelmäßige Auffrischungsimpfung (alle zehn Jahre) sind  bestimmten Berufsgruppen (z. B. Tätige in Asylbewerberunterkünften, medizinisches Personal) mit bestehendem Infektionsrisiko angeraten.

Zudem wird bei Reisen in Regionen, in denen die Erkrankung stärker grassiert, eine Überprüfung bzw. Aktualisierung des Impfschutzes empfohlen.

Für Erwachsene gibt es verschiedene Einzel- und Kombinationsimpfstoffe. Lassen Sie sich jetzt von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin beraten, ob bei Ihnen eine Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung angeraten ist, und

Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die Krankheiten wie Nasennebenhöhlen-, Mittelohr- oder Hirnhautentzündungen verursachen. Sie sind zudem der häufigste Auslöser von Lungenentzündungen. Besonders gefährlich sind sogenannte invasive Verläufe von Pneumokokken-Erkrankungen, bei denen sich die Bakterien im ganzen Körper ausbreiten und zum Beispiel zu einer Sepsis führen.

Menschen über 60 Jahre erkranken besonders häufig an einer durch Pneumokokken verursachten Lungenentzündung, da ihr Immunsystem im Alter nachlässt. Pneumokokken-Bakterien werden durch Tröpfchen übertragen, die sich beim Husten, Niesen oder Sprechen in der Luft verteilen. Mit der eingeatmeten Luft können die Pneumokokken in die Atemwege gelangen, wo sie Schleimhäute befallen und eine Lungenentzündung verursachen können. Bei manchen Menschen besiedeln die Bakterien nur Rachen und Nase, ohne dass es zu einer Erkrankung kommt. Allerdings können auch diese Menschen die Bakterien weitergeben. Vor allem die Kombination mit einer zeitgleichen Grippeerkrankung ist gefährlich. Daher wird die Pneumokokken-Impfung oft gemeinsam mit der Influenza-Impfung durchgeführt. Eine Impfung gegen Pneumokokken schützt nicht nur Sie, sondern auch Ihre Mitmenschen.


Fakt ist

  • Eine Pneumokokken-Impfung kann vor schwerwiegenden Infektionsverläufen und vor Sepsis schützen.

  • Nach einem Krankenausaufenthalt ist die Lebensqualität für Menschen über 60 oft dauerhaft geringer als zuvor. Sie können das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt durch eine Impfung gegen Pneumokokken verringern.

  • Pneumokokken-Impfungen sind für Menschen ab 60 Jahren kostenfrei. Sie können auch gemeinsam mit der Impfung gegen Grippe geimpft werden.


Die Pneumokokken-Impfung schützt zuverlässig

Würden sich mehr Menschen über 60 Jahre impfen lassen, könnten Krankheiten wie die Lungenentzündung in dieser Altersgruppe wirksam eingedämmt werden.

Wie gut das funktioniert, zeigt der Vergleich mit Kindern. Bei Kindern steigt die Impfquote bei der Pneumokokken-Impfung. Seit der Einführung der Impfung und der relativ hohen Impfquote beobachtet das Robert Koch-Institut einen Rückgang der Krankheitsfälle. Die Impfquote bei Menschen über 60 Jahre ist hingegen niedriger. Insgesamt erkranken sie fünf- bis zehnmal so häufig wie Kinder – obwohl dies durch eine Impfung vermeidbar wäre.


Sie hatten schon einmal eine durch Pneumokokken verursachte Lungenentzündung?

Dann sind Sie zwar gegen einen Stamm des Bakteriums immun, aber keineswegs vor weiteren Infektionen gefeit. Denn es gibt viele verschiedene Stämme des Bakteriums. Eine Impfung schützt Sie vor den am häufigsten vorkommenden krankheitsrelevanten Stämmen.


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Pneumokokken

  • allen Personen ab 60 Jahren. Nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin kann eine Auffrischungsimpfung im Abstand von sechs Jahren sinnvoll sein, sie ist aber nicht generell empfohlen – lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten.

Tetanus

Tetanus ist weltweit verbreitet und wird durch Bakterien verursacht. Diese Bakterien lauern praktisch überall. Etwa in Holzsplittern, der Gartenerde oder im Straßenstaub. Gelangen die Krankheitserreger in eine Wunde – etwa über kleinste Verletzungen wie Kratzer, Stiche oder Schürfwunden – setzen sie Giftstoffe im Körper frei. Diese schädigen die muskelsteuernden Nervenzellen und verursachen schwere Muskelkrämpfe, die der Krankheit ihren Namen geben: Wundstarrkrampf. Eine Infektion verläuft selbst bei intensiv-medizinischer Betreuung in vielen Fällen tödlich.

Was macht Tetanus so besonders?

Der Erreger, Clostridium tetani, ist nicht nur sehr verbreitet, sondern hat auch eine Besonderheit: Er vermehrt sich in sauerstoffarmer Umgebung am besten. Wunden bieten ihm daher ideale Bedingungen. Damit er auch außerhalb des Körpers überleben kann, bildet er Sporen. Diese können auch bei ungünstigen Verhältnissen jahrelang überdauern. Hitze, Trockenheit, Sauerstoff und selbst viele Desinfektionsmittel können ihnen nichts anhaben.

Es gilt also – egal in welchem Alter:Eine Tetanus-Impfung ist für jeden unverzichtbar.


Fakt ist:

  • Nur eine Impfung schützt zuverlässig vor den Erregern, die überall in unserer Umgebung lauern und äußerst widerstandsfähig sind.

  • Durch konsequente Durchimpfung der Bevölkerung ist es gelungen, die Zahl der Tetanus-Erkrankungen in Deutschland zu reduzieren.

  • Tetanusbakterien sind sogenannte Umweltkeime. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.


Eine Impfung ist der einzig effektive Schutz vor Tetanus

Selbst kleine Wunden reichen für eine Infektion mit Tetanus aus, daher sollte die Impfung bei Erwachsenen alle zehn Jahre aufgefrischt werden. In Deutschland gab es in den letzten Jahren dank der Impfung nur wenige Tetanus-Fälle, diese aber vor allem bei älteren Erwachsenen. Leider nimmt der Impfschutz mit zunehmendem Alter ab, weil Auffrischungen häufig vergessen werden. Gerade bei Tetanus ist es deshalb wichtig, sich um die Auffrischung zu kümmern. Nicht nur, weil die Krankheit so gefährlich ist und man den Erregern im Alltag kaum aus dem Weg gehen kann. Sondern auch, weil man im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten nicht davon profitiert, wenn viele andere geimpft sind – schließlich ist Tetanus nicht ansteckend. Deshalb bietet nur die Impfung dem Einzelnen Schutz.


So wird gegen Tetanus geimpft

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung

  • eine Grundimmunisierung mit 3 Impfungenwenn diese nicht bereits in der Kindheit erfolgt ist. Der Mindestabstände zwischen der 1. und der 2. Impfung beträgt einen Monat. Zwischen der 2. und der 3. Impfung sollten mindestens sechs Monate Abstand liegen.

  • alle 10 Jahre eine Auffrischimpfung.

Für Erwachsene gibt es verschiedene Kombinationsimpfstoffe.

 
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Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Sind Impfreaktionen normal?

Ja. Nahezu jeder kennt Begleiterscheinungen des Impfens wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle. Auch Symptome wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Unwohlsein können auftreten. Dies sind Anzeichen dafür, dass sich der Körper mit der Impfung auseinandersetzt und einen Schutz aufbaut. Jeder Impfstoff kann verschiedene Impfreaktionen haben – abhängig ob es zum Beispiel eine Grundimmunisierung oder eine Auffrischungsimpfung ist oder welcher Impfstoff von welchem Hersteller geimpft wird. Sollten Sie dazu Fragen haben, fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Die Impfreaktionen klingen in der Regel nach 1-3 Tagen nach der Impfung wieder ab und sind weniger schlimm als die Symptome der Krankheit und deren möglichen Folgeschäden.

Bei heutigen Impfstoffen kommen Impfkomplikationen nur noch sehr selten vor

Eine Zulassung von Impfstoffen erfolgt erst, wenn die Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen wurde. Auch nach der Zulassung werden alle Impfstoffe weiterhin nach strengen Sicherheitsstandards überprüft und überwacht. In Deutschland ist hierfür das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zuständig. Jeder Verdacht einer außergewöhnlichen Impfreaktion wird durch gesetzlich geregelte Meldesysteme sorgfältig analysiert und untersucht.

Generell gilt, dass Impfungen sehr sicher sowie in der Regel gut verträglich sind und nur äußerst selten schwerwiegende Komplikationen auftreten.

Weitere Informationen zu Impfreaktionen und Nebenwirkungen finden Sie in den Gebrauchs- und Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe und auf der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts.

 
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Denken Sie an die Auffrischimpfungen

Die gute Nachricht ist: der Impfschutz ist bei Schulanfängern noch sehr hoch. Die schlechte: Bereits junge Erwachsene zeigen Defizite beim Impfschutz, Beispielsweise hat aktuell bei den Erwachsenen nur knapp die Hälfte eine Auffrischimpfung  gegen Diphtherie in den letzten zehn Jahren erhalten. Das ist wiederum für Kinder ein Problem, für die Diphtherie gefährlicher ist als für Erwachsene – und durchaus tödlich enden kann. Daher gilt: Wer sich und andere schützen will, sollte die Impfungen regelmäßig auffrischen

Gut zu wissen: Auch Gynäkologen und andere Ärzte können Sie impfen.

 
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Sepsis – die unterschätzte Gefahr

Fakt ist: Aus einer Infektion kann sich eine Sepsis entwickeln – egal ob bei einem ungeborenen Baby oder einem hochbetagten Senior. Es gibt jedoch Menschen, die besonders gefährdet sind, zum Beispiel Menschen über 60 und Personen mit einem geschwächtem Immunsystem. Gerade für diejenigen, die sich nicht selbst durch eine Impfung schützen können oder anfälliger gegenüber Infektionen sind, ist es wichtig, dass besonders viele Menschen um sie herum geimpft sind.

Aber was ist eine Sepsis genau? Sepsis wird häufig auch als „Blutvergiftung“ bezeichnet. Sie entsteht, wenn die Abwehrreaktion des Körpers außer Kontrolle gerät und nicht nur die Erreger der Infektion bekämpft, sondern auch körpereigene Organe angreift. Eine der häufigsten Ursachen für Sepsis-Fälle in Deutschland ist eine Lungenentzündung, die in vielen Fällen durch Pneumokokken hervorgerufen wird. Treten die Pneumokokken gemeinsam mit Grippe-Viren auf, ist die Sterblichkeit durch Sepsis am höchsten. Wenn Sie also hören, dass jemand infolge einer Infektion, wie zum Beispiel einer Lungenentzündung, auf einer Intensivstation behandelt werden musste oder starb, gab es wahrscheinlich genau diese schwere Komplikation: eine Sepsis. Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken verringern das Risiko, an einer Lungenentzündung oder Grippe zu erkranken deutlich und sind daher die bisher effektivste Schutz gegen Sepsis.

 
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Impfempfehlungen nach Alter

Die wichtigsten Fakten zu empfohlenen Impfungen für andere Altersgruppen finden Sie hier: