Inhaltselment überspringen 

Thüringen bereitet sich weiter auf möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vor - „Saufang“ als effektive Jagdmethode soll intensiviert werden

06.07.2022

Angesichts der steigenden Gefahr eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Thüringen fand Ende Juni im Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz ein Erfahrungsaustausch zum Einsatz von Schwarzwildfängen statt.

Ein Fachpublikum aus mehr als 50 Teilnehmenden, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Jägerschaft, des Schwarzwildkompetenzzentrums, von ThüringenForst, aber auch der Veterinär- und Jagdbehörden sowie der Fachhochschule Erfurt und des Nationalparks Hainich, folgten Erfahrungsberichten aus dem bereits betroffenen Bundesland Brandenburg und diskutierten über Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest in Thüringen.

Dabei wurden auch bestehende Jagdmethoden für Schwarzwild erörtert und insbesondere die relativ alte Jagdmethode „Saufang“ diskutiert. Hierbei werden Fanganlagen verschiedener Bauart genutzt, in die Wildschweine mittels Fütterung gelockt werden, um die Tiere nach dem Fang möglichst stressarm zu erlegen. Die Methode ermöglicht es, durch den Fang ganzer Rotten die Wildschweinpopulation effektiv zu reduzieren und damit auch die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest einzudämmen. Dies zeigen Erfahrungen, zum Beispiel aus Belgien, der Tschechischen Republik oder auch Brandenburg, wo die Afrikanische Schweinepest bereits erfolgreich ganz oder teilweise getilgt werden konnte.

Zur Seuchenbekämpfung gewinnt der „Saufang“ daher neben anderen Jagdmethoden auch in Thüringen wieder an Stellenwert. Seit 2020 finden im Forstamt Sonneberg Kurse zur Anwendung unter Organisation des Schwarzwildkompetenzzentrums statt. Parallel dazu hat der Freistaat Thüringen inzwischen 40 Saufänge und Zubehör im Wert von knapp 141.000 Euro beschafft. Diese werden geschulten Jägerinnen und Jägern kostenfrei zur Verfügung gestellt, um Erfahrungen in der Praxis zu sammeln.