Inhaltselment überspringen 

Landesweite Tierseuchenübung zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest erfolgreich durchgeführt

06.09.2024

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich auch in Deutschland weiter aus. Um auf einen Ausbruch der Tierseuche besser vorbereitet zu sein, haben die zuständigen Landesbehörden sowie die Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte in dieser Woche eine gemeinsame dreitägige Tierseuchenübung durchgeführt. Insgesamt waren mehrere hundert Personen beteiligt. Eine Übung in dieser Größenordnung wird regelmäßig alle zwei Jahre in Thüringen durchgeführt.

Geprobt wurde das koordinierte Vorgehen zur Eindämmung eines fiktiven Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in insgesamt 21 Schweinehaltungen in ganz Thüringen sowie die Einleitung der in diesem Zusammenhang notwendigen Fallwildsuche.

Im Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz wurde das Landestierseuchenkrisenzentrum eingerichtet. Von dort aus wurden die organisatorischen Aufgaben und Aktivitäten während der Übung koordiniert, die fachliche Unterstützung der Veterinärämter gewährleistet und die Kommunikation zum Sozialministerium sowie zu allen weiteren beteiligten Behörden sichergestellt.

Wichtige Partner, wie die jeweiligen Forst-, Landwirtschafts- und Polizeibehörden sowie das Technische Hilfswerk, wurden auf den unterschiedlichen Stufen der Verwaltung mit eingebunden. Die Aufgabenverteilung, die Abläufe und Kommunikationsprozesse für den Fall einer ausbrechenden Tierseuche standen dabei im Vordergrund. Am letzten Tag wurde zusätzlich in einem praktischen Teil im Logistikzentrum des Technischen Hilfswerks in Nohra entsprechende Technik und Ausrüstung vorgestellt. Für die Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmer galt es verschiedene Anwendungsaufgaben zu lösen.

Die Thüringer Sozialministerin Heike Werner erklärt dazu: „Die groß angelegte Übung hat erneut gezeigt, dass ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest nur durch die koordinierte Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden zügig und wirksam einzudämmen ist. Es ist wichtig, das in regelmäßigen Abständen zu üben, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Neben den zahlreichen personalintensiven Aufgaben in den Behörden selbst werden bei einem tatsächlichen Ausbruch für die Fallwildsuche oder Errichtung von Zäunen alle verfügbaren Kräfte und auch freiwillige Helferinnen und Helfer benötigt. Ich danke allen Beteiligten für die hervorragende Organisation und Umsetzung der Übung.“

Nach einer gemeinsamen Auswertung in den nächsten Tagen werden notwendige Prozesse, Unterlagen und Abläufe entsprechend der Übungsergebnisse an die aktuellen Erfordernisse angepasst, um das Krisenmanagement vor Ort bestmöglich weiterzuentwickeln.

 

Wichtig ist:

Alle Thüringerinnen und Thüringer können mithelfen, einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im Freistaat zu vermeiden. Denn immer noch gilt die Unachtsamkeit von Menschen als Hauptübertragungsquelle der Tierseuche.

Zu beachten sind daher die folgenden Hinweise:

  • Keine fleischhaltigen Lebensmittel aus von der Afrikanischen Schweinepest betroffenen Gebieten mitbringen.

  • Speisereste immer in dafür vorgesehene verschließbare Müllbehälter entsorgen.

  • Nichts in der Natur zurücklassen und Reste immer in der Abfalltonne entsorgen.

  • Eine Übertragung ist auch durch virusbehaftete Kleidung und Geräte möglich.


Wenn Menschen beim Waldspaziergang oder beim Pilze sammeln ein totes Wildschwein entdecken, gilt:


Weiterführende Informationen:

Bei der Afrikanischen Schweinepest handelt es sich um eine für Schweine ansteckende und gefährliche Viruserkrankung. Zusätzlich zu den hohen Tierverlusten – sowohl bei Wild- als auch bei Hausschweinen – sind vor allem hohe wirtschaftliche Einbußen für betroffene Schweinehaltungen zu befürchten. Für den Menschen ist der Erreger ungefährlich.

Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest in Wild- und Hausschweinbeständen gibt es aktuell in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.

Um auf einen Seuchenausbruch in Thüringen vorbereitet zu sein, wurden in den letzten Jahren zwei landeseigene Kadaversuchhunde angeschafft und ausgebildet sowie benötigtes Material und Technik im Wert von rund 640.000 Euro erworben. Dazu zählen unter anderem Elektro- und Festzäune, Ausrüstung zur Suche und Bergung von Kadavern, Kühlcontainer für die Sammlung von Jagdabfällen und Kadavern, Ausrüstung für die notwendige Reduktion des Wildschweinbestandes etc.

Weitere Informationen zu den Schutzmaßnahmen in Thüringen: https://www.tmasgff.de/veterinaerwesen/afrikanische-schweinepest

Daten zur Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland und Europa: https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/karten-zur-afrikanischen-schweinepest/